100 Jahre Freixenet – ein Glück, dass ich nicht auch an der Wasserwoche teilnehme! Denn nur ungern hätte ich es mir nehmen lassen, mit Freixenet aufs Jubiläum anzustoßen. Also ab nach Berlin in die spanische Botschaft, Cava und Vino verköstigen und mir dabei von den Kreationen des Starkochs Paco Pérez den Gaumen kitzeln lassen.
100 Jahre Freixenet: Ein Unternehmen mit viel Familiensinn
Ehrlich gesagt wusste ich vor diesen leckeren Stunden nicht allzu viel über die Marke Freixenet. Immerhin lag ich mit der Aussprache intuitiv richtig (Freschenett, aber das sagt auch die Lady in der Werbung immer so einprägsam, oder?!). Aber dass Freixenet ein Familienunternehmen in dritter Generation ist. Dass die Frauen der Familie Sala den entscheidenden Mut hatten, den durch Krieg und Reblaus im 19. Jahrhundert vermiesten Versuch ihrer Familie, Wein anzubauen, fortzuführen. Dass das Liebespaar Dolores Sala und Pedro Ferrer 1914 endgültig die Marke Freixenet gründete. All das wusste ich nicht – erklärt aber, warum so viel Familiengeist und Zuversicht hinter diese Marke steht.
Schon in den 60ern sinnierten der heutige CEO José Luis Bonet Ferrer und sein Onkel José Ferrer über die Expansion ins Ausland, in den 70ern ging es zunächst in die USA, Deutschland und der Rest Europas folgten. Seitdem ist die Marke Freixenet zu einem der führenden Edelweinhersteller gewachsen. All das erzählt und José Luis Bonet Ferrer mit einem charmanten Augenzwinkern, mit Stolz in der Stimme, aber auch mit einer angenehmen Lockerheit, die den gesamten Aufenthalt in der spanischen Botschaft prägt: Als wenig später bei der Verköstigung ein Sektkorken laut knallend an die Decke ploppt, wird einfach nur kokett gelächelt. Das gehört eben dazu.
Fragt man Bonet Ferrer danach, was Freixenet für ihn ausmacht, dann sind das in erster Linie der Familienzusammenhalt und der hohe Anspruch an Qualität. Aber auch Ehrgeiz, Mut, Innovation – und Leidenschaft. Ohne diese könne kein Unternehmen Erfolg haben, sagt er. Und er scheint ja zu wissen, wovon er spricht. Geschmacklich hat er mich jedenfalls überzeugt: Ob der fruchtige Elyssia Pinot Noir Brut D.O. Cava oder der edle Reserva Real Brut D.O. Java, alle gekosteten Tropfen würde ich mir jederzeit mit nach Hause nehmen. Zum Tod der Unternehmensgründerin Dolores Sala 1969 wurde übrigens ein exklusiver Jahrgangssekt auf den Markt gebracht. Die Familie eben.
Starkoch Paco Pérez im Interview
Weil nicht alle so üppig gefrühstückt haben wie ich ist die Freude groß, als wenig später der spanische Starkoch Paco Pérez auftritt. Sein Flying Lunch beruhigt verzückt-aufgebrachte Mägen, und der Mann in Weiß selbst steht uns Rede und Antwort.
Es ist natürlich schwierig pauschal zu sagen, aber: Welchen Sekt, welchen Wein trinke ich zu welchem Essen? Ist es für Sie wichtig, sich an solche Regeln zu halten?
Natürlich gibt es Dinge, die man einfach gar nicht kombinieren kann. Austern und Rotwein zum Beispiel sind ein absolutes No Go. Aber an sich denke ich immer: Das wichtige ist dass man genießt, was man zu sich nimmt. Man muss es einfach selber mögen. Man sollte natürlich nicht zwei Welten aufeinander prallen lassen, aber es geht doch einfach darum: Was genieße ich, was schmeckt mir am besten?
Der Java ist schönerweise etwas, das man zu allem genießen kann: Es gibt eigentlich nichts, wo es nicht funktioniert. Insofern: Einfach nach dem eigenen Geschmack gehen!
Und was geht besonders gut zusammen?
Es gibt natürlich Sachen, die gehen eine richtige kulinarische Ehe ein: Zum Beispiel eine meiner Tapas, die mit dem Cava selbst besonders gut zur Geltung kommt: Eine Auster, die mit gelierten Cava Rosé gereicht wird.
In der internationalen Küche wird Wein nicht nur zum Essen gereicht, sondern auch beim Kochen selbst verwendet. Kochen Sie selbst auch viel mit Alkohol, mit Weinen?
Ja, das ist natürlich eine ganz uralte Methode, Wein und Sekt schon beim Kochen zu verwenden. Da geht es dann vorrangig darum, den Alkoholgehalt zu verringern und stattdessen die Nuancen, den Geschmack des Weines heraus zu kitzeln. In Saucen zum Beispiel wird sehr viel Rotwein verwendet, um ein bestimmtes Aroma zu erzeugen, oder auch Weißwein und Sherry.
Was inspiriert Sie beim Kochen? Gibt es da bestimmte Phasen, in denen manche Dinge mehr Einfluss geben als andere?
Was uns beeinflusst ist natürlich alles, was uns umgibt… Ich komme aus einem kleinen Küstenörtchen, da ist es ganz ruhig, da ist das Meer, und da ist es vor allem die Natur und wie sie sich täglich verändert, die mich inspiriert. Aber wir werden natürlich von sehr vielem beeinflusst: Letztes Jahr habe ich mich zum Beispiel von Tarantino’s Django Unchained zu einer Nachspeise inspirieren lassen: Diese letzte Szene, die hat mich einfach so umgehauen, die musste ich auf den Teller bringen. Und dann entstand meine Tarta Nevada, ganz fruchtig, ganz saftig.
Und was natürlich noch ganz wichtig ist, um inspiriert zu sein: Glücklich sein. Je glücklicher man ist, desto besser kann man das rüberbringen, was man rüberbringen möchte. So geht es uns im Alltag, aber so geht es mir in der Küche eben auch: Wenn es einem gut geht, dann kann man auch was Gutes produzieren.
Was ist ganz typisch für die spanische Küche, für die katalanische Küche?
Das sind mittlerweile so viele Sachen: Die Escalivada zum Beispiel. Die typische Romesco Sauce. Das ist einfach typisch Katalonien. Und natürlich der Jamón Iberico – das sind alles typisch spanische Speisen, auf die wir stolz sein können, weil sie ganz besonders zubereitet werden. Im Prinzip gehört sogar schon unser Olivenöl dazu.
Und Sie persönlich? Was ist ihr Lieblingsessen?
Das ist ganz einfach: Ein gutes Spiegelei. Dafür braucht man viel Öl, mehr als man denkt, und erhitzt es so ungefähr auf 160 Grad. Es muss so viel Öl sein, dass das Ei wenn es in die Pfanne taucht erstmal untertaucht und dann wieder hochkommt. Dann wird es richtig knusprig an den Rändern, dann kommen die kleinen Bläschen zum Vorschein, dann hat auch das Eiweiß die richtige Konsistenz… Auf dem Teller dann noch etwas Olivenöl drüber, ein bisschen Meeressalz – und schon hat man das beste Essen auf dem Teller.
Ein Spiegelei ist vielleicht nicht unbedingt das erste, was man mit Sekt kombinieren würde. Aber der Jamón Iberico, den Pack Pérez da erwähnt hat, glaubt mir – da weiß der Mann, wovon er spricht!
Über Nacht in Berlin: Das 25hours Hotel Bikini Berlin
Besonders gut lässt sich so ein Sektchen übrigens auch in der berühmt-berüchtigten Monkey Bar des 25hours Hotels im Bikini Berlin genießen, wo ich den Tag und die Nacht vor dem Event untergekommen bin. Untergekommen ist an dieser Stelle eigentlich maßlos untertrieben, denn das 25hours ist ein kleines Highlight für sich: Von der zimmereigenen Hängematte aus genoss ich die Nachmittagssonne über dem Berliner Zoo, von der Sauna aus schaute ich den Affen beim Abendspaziergang zu, und am nächsten Morgen winkte ich ihnen vom Frühstückstisch.
Und auch abgesehen von der grandiosen Aussicht und der praktischen Lage (20 Minuten von Tegel aus! Ich bin begeistert!) würde ich hier gerne sofort einziehen – beim Interior hat das 25hours Team nämlich mal wieder genau meinen Geschmack getroffen.
Große Liebe! Wer hängt mir jetzt endlich meine Hängematte auf? Zur Belohnung gibt“™s danach auch ein Gläschen Freixenet!
Nur zu gerne bin ich der Einladung von Freixenet in die Spanische Botschaft und vom 25hours Bikini Berlin zum Probeschlafen gefolgt – vielen Dank dafür! Das Titelbild hat die charmante Sabrina Apitz von Freiseindesign geschossen, für alle anderen Bilder gilt: Lisa Mattis © uberding.
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