Alles beginnt mit dem Wind. Er zerzaust meine Haare, duftet nach Frühling, nach Meer und Aufbruch. Ich stehe barfuß im Sand, die Sonne strahlt durch vereinzelte Wolken, Möwen segeln lautlos über die Küste – und in mir breitet sich ein stilles Glück aus. Die Algarve im Frühling ist keine laute Sensation, sondern ein sanftes Erwachen. Eine Landschaft, die sich nicht aufdrängt, sondern sich langsam ins Herz schleicht.
Ich war zum ersten Mal in Portugal. Mit großen Erwartungen bin ich in den äußersten Süden Europas gereist – aber was ich gefunden habe, hat alles übertroffen. Zwischen schroffen Klippen, endlosen Wanderwegen, wildem Atlantik und der warmen Herzlichkeit der Menschen habe ich mich verliebt – in diese Region voller Gegensätze, voller Ruhe und zugleich voller Lebendigkeit. Eingeladen wurde ich dabei von Visit Algarve, die einer kleinen Reisegruppe und mir ein abwechslungsreiches Programm zum Entdecken des Frühlings an der Algarve mit dem Fokus auf Wellness zusammenstellte.
Grün, wild und voller Leben – Frühling in seiner schönsten Form
Warum ist die Algarve im Frühling so besonders? Weil alles erwacht. Die Luft ist klar und voller ätherischer Kräuteraromen – Eukalyptus, Rosmarin, Zistrosen. Bäche gluckern durch sattgrüne Täler, die Atlantikluft ist mild und voller Energie und die Strände sind fast menschenleer.
Es ist warm genug zum Sonnen, aber nicht heiß. Ideal zum Wandern – und dazu gibt es hier viele Wege: etwa die Rota Vicentina, ein Weitwanderweg entlang der wilden Westküste Portugals – über 750 Kilometer Natur pur. Mich führt sie entlang des Fishermen’s Trail vorbei an verlassenen Fischerhäfen durch die wilde Küstenlandschaft. Für alle, die gerne fotografieren, ist das hier ein Traum – das Licht, das Meer, die Farben… alles scheint wie gemacht für magische Bilder. Natürlich könnt ihr hier an der Algarve auch Wanderungen, kombiniert mit Boot-Trips buchen, schaut mal auf diese 3-stündige Tour.
Auch sehr spannend finde ich den Passadico do Barranco do Demo, das ist der Wanderweg durch die Schlucht des Flusses Demo, bei dem ein Holzbohlenweg mitsamt Hängebrücke über das Tal des Demo führt. Über 200 Stufen führen hinab ins Tal, dann wieder steil hinauf – und überall nur Natur, Wasser, Wind. Hier, wo die Stille laut wird und der Alltag weit weg scheint, habe ich tief durchgeatmet und alles losgelassen.
Ein besonderes Highlight war der Besuch auf der Insel Culatra. Dort traf ich Silvia Padinha, Austernzüchterin und engagierte Umweltaktivistin. Während wir barfuß im Lagunensand standen, ließ sie uns frisch geerntete Austern probieren – mit Sekt und Blick aufs offene Meer. Silvia kämpft für eine nachhaltige Zukunft auf der Insel. Alte Fischernetze werden dort zu Taschen, Mülleimern und bald auch zu Baumaterialien recycelt. Ich habe selten so viel Hoffnung, Tatkraft und Weitblick an einem Ort gespürt.
Kulinarik: Teilen, lachen, genießen
Essen ist an der Algarve nicht nur Nahrungsaufnahme – es ist Gemeinschaft. Die Portugiesen haben uns beigebracht, in unserer kleinen Reisegruppe jedes Gericht zu teilen. Es wurde gelacht, gekostet, diskutiert. Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir die Cataplana, ein typisch algarvisches Schmorgericht aus Meeresfrüchten, Gemüse und Gewürzen – gekocht in einem speziellen Kupfergefäß, das an eine Muschel erinnert.
Mein ganz persönlicher Restaurant-Tipp für die Algarve im Frühling: Sitio do Forno bei Carrapateira. Hoch oben auf einer Klippe gelegen, mit Blick auf den Sonnenuntergang und das endlose Meer, gibt es hier die frischesten Muscheln, die verrückt aussehenden Entenmuscheln und eine Küche voller Liebe. Unprätentiös, ehrlich und mit viel guter Laune serviert.

Zwischen Bergen und Meer – zwei Gesichter der Algarve
Natürlich habe ich auch das gemacht, was man an der Algarve im Frühling einfach tun muss: Muscheln sammeln am Strand. Barfuß, während die Wellen über den Sand rollen und die Möwen über mir kreisen. Einige Muscheln hatten sogar kleine Löcher – ideal zum Basteln. Es ist eine kleine, fast meditative Freude, die nichts kostet und doch so reich macht.
Abseits der Küste lohnt ein Abstecher ins bergige Hinterland – zum Beispiel ins charmante Dorf Monchique (einen passenden Tagesausflug findet ihr hier), bekannt für sein heilendes Thermalwasser, das hier schon die Römer schätzten. Mit 32° Celsius sprudelt es schwefelhaltig und warm an die Oberfläche – und füllt die Pools in der Therme. Von hier aus starten aber auch herrliche Wanderwege, vorbei an wilden Blumen, uralten Korkeichen und duftenden Eukalyptusbäumen.
Wellness & Spiritualität – neue Energie zwischen Eukalyptusbäumen
Die Algarve ist längst mehr als nur ein Sommerziel. Gerade in der ruhigeren Vorsaison entfaltet sie ihre ganze Magie. Viele Hotels bieten ganzheitliche Wellness-Programme an – von Yoga über Sound-Healing bis hin zu Thalasso-Therapie mit Meerwasser und Algen.
Und diese Erfahrung durfte auch ich machen. Zwischen Yoga und Sound-Healing unter hoch aufragenden Eukalyptusbäumen, Duftölmassagen, Meditation im Pinienhain und wohltuender Ruhe in warmen Pools. Ich habe gelernt, wieder im Moment zu leben – und das war vielleicht das schönste Geschenk dieser Reise.

Meine Hoteltipps für deinen Wellness-Aufenthalt an der Algarve im Frühling
Mitten im Naturpark an der wilden Vicentinischen Küste liegt dieses stilvolle Refugium – Praia do Canal Nature Retreat – eingebettet in 220 Hektar unberührte Landschaft. Die moderne, minimalistische Architektur geht hier eine stille Allianz mit der wilden Umgebung ein. Ob Infinity-Pool, Massage oder Sauna hier ist zur Entspannung alles geboten. Das Beste: Ein Team, das mit Herzlichkeit und persönlichem Service überzeugt.
Das Vilalara Grand Hotel Algarve, umgeben von üppigen Gärten, mit Zugang zu einer privaten Sandbucht und einer Architektur, die sich harmonisch in die Natur einfügt, ist ein wahrer Wohlfühlort. Das ganzheitliche 360°-Wellness-Angebot basiert auf jahrzehntelanger Erfahrung und einem tiefen Verständnis für das, was Menschen wirklich brauchen, um zu regenerieren. Hier kann man loslassen, regenerieren – und einfach sein. Ideal für alle, die Körper und Seele etwas Gutes tun wollen.
Mein Fazit zur Algarve-Reise
Die Algarve hat mein Herz im Sturm erobert. Mit ihrer wilden Küste, der herzlichen Gastfreundschaft, der üppigen Natur und ihrer stillen, spirituellen Kraft ist sie ein Ort, an dem man sich verliert – und dabei ganz bei sich ankommt. Wer sich nach Weite, Wärme, Stille und echter Lebendigkeit sehnt, wird hier fündig.
Mein besonderer Tipp: Wenn ihr euch mal einen sympathischen Guide vor Ort gönnen wollt, empfehle ich euch von Herzen Paolo Paholta von Farol Discover. Er spricht Deutsch, kennt jede versteckte Bucht und geht wunderbar auf individuelle Wünsche ein. Und wenn es euch zum Surfen nach Portugal zieht, findet ihr hier unseren passenden Artikel samt Unterkunft. Für einen Städtetrip nach Lissabon findet ihr hier Mia’s Tipps (samt Babybauch) und für ein passendes Resort als Familie könntet ihr dann weiter nach Martinhal Cascais Lisbon Luxury Resort fahren.
Obrigada, Algarve – wir sehen uns wieder und hiermit sage ich vielen dank an Sabine, die unsere Reisegruppe beisammen hielt, an Paulo Palhota und natürlich unserer Gastgeberin Ana Vargues mit visitalgarve.pt für die Organisation und die bleibenden Erinnerungen an die Algarve im Frühling.