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Familientrip nach „Bullerbü“: Astrid Lindgrens Welt in Vimmerby

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Astrid Lindgren. Was für eine geniale Frau! Die Geschichten der im Jahr 2002 verstorbenen Schriftstellerin haben Generationen von Kindern und Erwachsenen begleitet. Auch ich bin da keine Ausnahme: Ich erinnere mich an die Streiche von Lausbub „Michel aus Lönneberga“, der im Original übrigens „Emil“ heißt und im Deutschen auf Grund der bereits populären Geschichte „Emil und die Detektive“ in „Michel“ umbenannt wurde.

Auch an die Abenteuer der „Kinder aus Bullerbü“ erinnere ich mich heute noch, als wäre ich selbst dabei gewesen. Heute lese ich die Geschichten meinem Sohn Neon vor. Nicht ohne Wehmut beim Gedanken an meine eigene Kindheit, die dann kurz wieder ganz nah scheint.

Astrid Lindgren hat mit ihren Büchern wohl wie keine Zweite das Schweden-Bild der Deutschen beeinflusst. „Bullerbü-Syndrom“ nennt sich das passender weise, also eine romantisierte Vorstellung unseres nordischen Nachbarlands: Rostrote Holzhäuschen, idyllische Natur, blonde Kinder. Was ist dran an dieser Vorstellung? Wir haben uns diesen Sommer aufgemacht, um das echte Schweden kennenzulernen, aber nicht ohne einen Stop in „Astrid Lindgrens Världt“ einzulegen.

Drei Tage in Astrid Lindgrens Värld in Vimmbery

Der Freizeitpark liegt im Nordosten des smaländischen Hochlands: In Vimmbery – jenem 8.000-Seelen-Städtchen, in dem Astrid Lindgren 1907 geboren wurde und ihre Kindheit verbracht hat, umgeben von Wäldern und Seen, die schon früh ihre Fantasie beflügeln sollten. Seit 1981 gibt es hier einen Freizeitpark „Astrid Lindgrens Värld (dt. Welt)“, der sich komplett den abenteuerlichen Geschichten der Autorin widmet.

Natürlich ist der Park, wie die Geschichten, vor allem für Kinder ausgerichtet. Hier können die Kleinen die berühmtesten Figuren wie etwa Pippi Langstrumpf, Ronja Räubertochter oder Michel aus Lönneberga hautnah treffen und durch ihre „Welten“ spazieren. Orte wie Pippi Langstrumpfs „Villa Kunterbunt“ samt dem Piratenschiff Hoppetossa und die Matisburg, in der Ronja Räubertochter zuhause ist, wurden hier detailgetreu nachgebaut. Besonders toll: In Theaterstücken werden Teile der Geschichten vor Ort nacherzählt.

Aber Astrid Lindgrens Welt wäre nicht die ihre, wenn es nicht zahlreiche Möglichkeiten für Kinder gäbe, sich selbst in Spielen zu verlieren. Hierzu gibt es im Park natürlich ebenfalls zahlreiche Möglichkeiten: Zum Beispiel im „Wir Kinder aus Bullerbü„-Teil des Parks, in dem die Szenerie aus den Büchern nachgebaut wurde – in kinderfreundlicher Größe. Hier können Kinder gemeinsam spielen und toben – ganz so wie die Vorbilder Lasse, Bosse, Britta, Inga und Co. aus den Büchern. Neon hat sich im „Mittelhof“ aufgehalten, dort in der Küche geklappert und war nur sehr schwer wieder aus seinem dortigen Zuhause heraus zu kriegen ;)

Urlaub in „den lilla staden“ (dt. „der winzigen Stadt“) – wohnen wie in Bullerbü

Zum Abschluss wurde natürlich ein „Michel“ bzw. „Emil“ Mützchen und Hemd geshoppt und nach einer ordentlichen Portion Kötbullar mit Kartoffelbrei ging es dann in unser Ferienhäuschen im Astrid Lindgren Ferienhof. Auch hier wartet hinter jeder Ecke eine neue Überraschung zum Schmunzeln, Träumen oder spielen. Spielplätze, Wäscheleinen oder Kräutergärtchen…ich werde noch lange an die großartigen Erlebnisse und an die feinen Details aus unseren Astrid Lindgren Tagen denken!

2017 eröffnete die Astrid Lindgren Värld die neuen Unterkünfte, Den lilla staden (Die winzige kleine Stadt), die nur 200 Meter vom Eingang von Astrid Lindgrens entfernt liegen. Die Häuser wurden mit Inspirationen aus dem Vimmerby des frühen 20. Jahrhunderts gebaut – dem Vorbild der Kleinstadt in vielen Büchern von Astrid Lindgren – von Pippi Langstrumpf bis Meisterdetektiv Blomquist.

In Den lilla staden wohnt man bequem in kleinen Sackgassen und in Sträßchen, wo Platz zum Spielen und Beisammensein ist. Die Häuser sind in echter schwedischer Handarbeit mit unterschiedlichen Größen und Ausführungen gebaut.

Hier gibt es altmodische eingeschossige Stadthäuser, Einfamilienhäuser, einfache Holzhütten und schlichte Ferienhäuschen. Wir hatten ein eingeschossiges Häuschen in dem bis zu sechs Familienmitglieder einen bequemen Schlafplatz gefunden hätten. Natürlich alle beisammen und ohne Türen, nur zum Bad natürlich ;-).

Ich habe mich schrecklich wohl gefühlt in dieser kleinen, fast vertrauten Kindheitswelt, selbst in den Momenten, in welchen ich als 30-Jährige Mama am Spültisch vor dem Fenster stehe und Tassen und Teller im Schaum bade während ich durch die Vorhänge auf die blonden, spielenden Kinder im Hof blicke…

…doch mit Astrid Lindgrens Värld sollte es noch nicht genug der Lindgren-Idylle sein. Bevor wir von Vimmerby weiter nach Västervik fuhren, machten wir noch Halt bei Astrid Lindgrens Elternhaus. Wir spazierten ganz entspannt durch den Garten in „Astrid Lindgren Näs“ umher, vorbei an den Hühnern und dem Pfarrhaus und bewunderten dann Astrid Lindgrens Geburtshaus. Wir verloren uns in jener Zeitepoche als Ronja, Pipi, Lasse, Bosse und Co. zum Leben erweckt wurden!


Hier findest du unsere ganze Route zum Südschweden Roadtrip.

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Mia

Mia Bühler ist ein echter Workaholic, könnte sie es sich aussuchen, träfe man die Stuttgarterin aber mit den Füßen im Sand, dem Rücken an einer Palme und mit den Augen auf den Weiten des Ozeans – das iPad in Reichweite. Als Social Media Beraterin mit ihrer Agentur "creading" und Bloggerin in diversen Bereichen, ist die junge Mama immerzu unterwegs – kulinarisch bleibt sie sich gern auch mal treu und liebt handgeschabte Spätzle mit Soß"™ aus Papas Küche.