Ich habe es befürchtet und irgendwie auch ein bisschen mitgebangt. Und jetzt ist es raus: Die geliebte Messe BREAD & BUTTER sah sich gestern gezwungen einen Insolvenzantrag zu stellen.
Die zuletzt in Turbulenzen geratene BREAD & BUTTER soll mit Hilfe der nunmehr zur Verfügung stehenden rechtlichen Instrumentarien saniert werden. Das operative Geschäft der zum Unternehmen gehörenden 14 oz. Stores wird fortgesetzt. Gleiches gilt für den 14 oz. Webshop. So in der Pressemitteilung.
Karl-Heinz Müller: “Viele werden nachvollziehen können, wie schmerzhaft dieser Schritt für mich war. Aufgrund gesetzlicher Verpflichtungen blieb mir jedoch keine andere Wahl. Nach unserer Absage der Januarveranstaltung haben wir eine nichtgeahnte Welle des Zuspruches und der Unterstützung erfahren. Deshalb arbeiten wir an einem alternativen Konzept bereits für Januar 2015 “BREAD & BUTTER – BACK TO THE STREET” für diejenigen, die den nächsten Schritt mit uns wagen wollen und noch kurzfristig reagieren können.”
Worte die traurig aber irgendwo trotzdem hoffnungsvoll klingen. Mit dem Blick nach vorne, zumindest mit einem Auge. Für mich aber wird es Zeit einen Blick zurück zu werfen.
Ich besuchte die BREAD & BUTTER das erste Mal im Sommer 2009 und diese Zeit war eine der für mich wichtigsten Zeiten. Blogs schossen wie Pilze aus dem Boden. Man musste noch mehr Ausdauer und Meinungsstärke beweisen. Damals war alles noch ein bisschen anders, die Mode-Welt drehte sich für mich damals noch etwas schneller. Ich wollte noch dabei sein, überall und immer. Und ich war es. Bis zur Fashion-Week im letzten Sommer. Auch für mich hatte sich dieser Rummel ins Negative entwickelt. Auch für mich stellte sich die Frage nach der Relevanz des Zirkus und ich wollte mich nicht länger zu den Zuschauern oder sogar zu den Akteuren zählen. Und dann gelang es mir das erste Mal Auf Wiedersehen zu sagen, zu dieser Epoche meines Blogger-Daseins.
Und trotzdem denke ich mit einem frechen Grinsen an diese Zeiten zurück. An die heißen Sommer in den Pools oder in den Hängematten des BREAD & BUTTER Outdoorbereichs. An die feucht-fröhlichen Opening-Sausen und an all die Menschen die ich dort traf. Es war eine schöne Zeit – und ich bin gespannt was die Gesellschaft 2015 entwickelt und ob all die großen und kleinen Marken eine neue Bühne finden, auf denen sie sich anerkannt und wohl fühlen können. Und vielleicht sehen wir uns dann dort wieder. Auf Wiedersehen BREAD & BUTTER!
Bilder: Alexander Kurek, Bread & Butter Berlin 2009.
