Neulich wurde ich angefixt, als ich mit Daniel in Schweden unterwegs war und dort die Möglichkeit hatte, auf blankem Eis zu driften. Der Rausch der Querbeschleunigung macht schnell süchtig und so freute ich mich besonders, am Dienstag mit Thies in den Zug zu steigen und in die genau andere Himmelsrichtung in den Schnee zu fahren: Nach Gstaad in der Schweiz.
Inmitten eines perfekten Bergpanorama mit einem Sonnenlicht, das jeden Photoshop-Effekt alt aussehen ließ waren wir zur Cadillac Ice & Snow Experience eingeladen und so durfte ich bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr im Schnee toben. Weil man sich zu zweit immer noch mehr freuen kann, packte ich Thies mit ein – welch besseres Setting gäbe es für einen kleinen Riding-Männertrip?
Nach einem gemütlichen Start mit Hotelsauna, Glühwein, Eisschnitzen und feinstem Essen hieß es nach einer etwas kurzen Nacht dann „Gas geben“ unter erschwerten Bedingungen. Ohne Spikes, dafür aber mit 276PS und Allrad erlebten wir eine Mischung aus Lehrstunde in Sachen Fahrsicherheit sowie Winter-Offroad und adrenalinreichem Erlebnisprogramm. Die Schweizer Renn-Instruktoren handhabten uns nämlich ganz nach dem Motto „Spaß muss sein“ und ließen uns die meiste Zeit über an der ganz langen Leine ohne ESP.
Driften in Theorie und Praxis
Quer spaßt mehr – so oder so ähnlich gingen Thies und ich dann auch an die Sache ran. Lieber den ein oder anderen Dreher riskieren, als auch nur auf ein kleines bisschen Drift-Spaß verzichten. So war das zumindest auf der ebenen Fläche, wo wir uns ein stundenlanges Duell mit den Pylonen lieferten, die farblich freundlicherweise auf meine Schuhe abgestimmt waren. Dazu wurden wir in der Theorie geschult und Thies konnte beim Thema Unter-/Übersteuern beweisen, dass er in Physik früher aufgepasst hatte. Aber auch in der Praxis standen uns die ehemaligen Rennfahrer zur Seite, besonders in Bezug auf die richtige Arbeit am Lenkrad sowie dem richtigen Spiel mit Lastwechseln. Da brüllten die sonst so ruhigen Eidsgenossen schon mal ins Walkie-Talkie, wenn man wieder alles falsch machte.
Offroad fahren im Winter
Grundlegend anders war es dann hingegen mit dem Crossover SRX im Gelände. Neben Übungen auf der Buckelpiste und seitlich am Steilhang übten wir uns dann auch im Rallye-Stil im Bergauffahren. Nach einigen zaghaften Versuchen merkten wir dabei schnell, dass es ordentlich Gas von Anfang an erfordert, um ganz an die Spitze der Piste zu kommen. Übertreibt man es dann aber, geht es trotz drehender Ränder halt auch nicht mehr vorwärts, sondern flott rückwärts. In meinem Fall so flott, dass das Auto seitlich versetzt von der eigentlichen Uphill-Strecke im Schnee steckenblieb, wo es Stunden später dann irgendwann von der Pistenraupe geborgen werden musste. Aber ihr wisst ja: No Risk – no Fun! Und den hatten wir sowas von!
Was wir zu Cadillac zu sagen haben? Feine Autos, die die Amis da nach Deutschland bringen! Sowohl CTS als auch ATS sind – gerade als Coupé – schön anzuschauen und der 2 Liter Turbo bringt ordentlich Leistung. Für alle Über-Power-Fetischisten kommt von beiden dann aber auch noch eine V-Version mit bis zu 650 PS.
In Sachen Innenraum kann man sich nicht beschweren, da bekommt man deutlich mehr, als man sonst von Autos aus den Staaten gewohnt ist. Was wie Leder, Holz, Carbon oder Alu aussieht ist auch wirklich kein Plastik und auch Features und Komfort lassen keine Wünsche offen. Eine Sitzheizung auf der Rückbank ist zum Beispiel an Bord, was gibt es im Winter schöneres?
Einziger Kritikpunkt: Am Motorsound könnte man echt noch arbeiten. Der Vierzylinder klingt, wenn er ordentlich getreten wird, wie ein überlasteter Vierzylinder eben klingt. Allerdings einer mit einem Drittel der Leistung. Golf R, Mercedes-Benz A45 AMG und Konsorten bekommen doch ein schönes Dröhnen aus dem kleinen Zweiliter, dann wäre das im optisch agressiven Caddy auch wirklich wünschenswert. Ansonsten sind die Caddys aber allesamt mehr als nur einen Gedanken wert und besonders im Escalade, der uns vom Bahnhof ins Dorf shuttelte, fühlt man sich einfach chefig wie fuckin Jay-Z.
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