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Was ist Luxus? Kontraste zwischen Wolkenkratzern und Wüstensand

From earth to the sky.

Dieser Satz steht im Foyer des Burj Khalifa, dem größten Gebäude der Welt. Das Gebäude steht symbolisch für eine Stadt, die nach den Sternen greift – und in ihre Richtung baut. Höher, weiter, luxuriöser. In Dubai scheint es nach oben hin keine Grenzen zu geben.

Hier beginnt unsere Reise, die unsere kleine Familie um die Welt führen wird

Hier am arabischen Golf, zwischen Wolkenkratzern und Wüstensand. Wenige Tage verbringen wir hier. Tage, in denen wir lernen werden, dass Dubai so viel mehr ist als Glas, Glitzer und Prunk. Tage, in denen wir als Familie mit einer essentiellen Frage konfrontiert werden: Was bedeutet Luxus für uns?

Von der Luft aus könnte Dubai ebenso eine Stadt aus einem Science-Fiction-Film sein. Umgeben von Wüste und Meer tut sie sich auf, eine Antürmung aus Glas und Glitzer, ganz klar von Menschenhand geschaffen. Noch vor 40 Jahren hätten wir hier vom Flieger aus nur wenige Häuser inmitten von Sand und ein kleines Fischerdorf entdeckt. Doch seit einem Ölfund und der Gründung der Arabischen Emirate im Jahr 1971 gibt es hier bautechnisch und wirtschaftlich nur noch eine Richtung: Nach oben!

Dubai: Die größte Baustelle der Erde

Dubai gilt heute als größte Baustelle dieser Erde, Architekten aus aller Welt setzen hier ihre Träume in Realität um. Schon jetzt stehen hier zwei der wohl eindrucksvollsten Bauten der Welt: Burj Khalifa, mit 828 Metern das größte Gebäude der Welt und Burj al Arab, das erste Sieben-Sterne-Hotel überhaupt. Knapp 16 Millionen Touristen zieht es jährlich in die Megacity, rund 3 Millionen Menschen leben hier permanent, die meisten davon sind Einwanderer. Und auch wir verbringen zwei Nächte inmitten dieser Metropole und genießen die Aussicht über die Skyline aus unserem Stadthotel in Dubai, dem Shangri-La Dubai. Unserem Hoteltipp findet ihr hier.

Auch eine unserer Freundinnen lebt hier und wir genießen ein gemeinsames Frühstück zwischen den himmelhohen Gebäuden und erfahren: In Dubai lässt es sich auch als Europäer gut leben und arbeiten, besonders in Führungspositionen in der boomenden Baubranche, im IT-Bereich, im Tourismus, in der Hotellerie. Wer den Papierkrieg mit der Einwanderungsbehörde meistert, dem winken Gehälter auf deutschem Niveau – und das ohne Steuerabgaben.

Auch in Sachen Sicherheit ist Dubai attraktiv: Die Kriminalitätsrate hier geht gegen Null, was einerseits an der totalen Überwachung des öffentlichen Lebens und andererseits an hohen Strafen schon für kleine Delikte liegt. Dubai ist die zweitsicherste Stadt der Welt, gleich nach Singapur. Denn trotz dem Streben nach Modernität sind die Vereinigten Arabischen Emirate ein muslimisch geprägter Staat, dessen Gesetzgebung auf der Scharia basiert.

Skyline aus dem Shangri-La Dubai

Für unseren Aufenthalt mussten wir zum Glück kein Visum beantragen, es reicht für deutsche Staatsbürger ein gültiger Reisepass.

Dubai ist voller Kontraste: Traditionelle Souks, auf denen wie vor hundert Jahren um Gewürze und Stoffe gefeilscht wird, grenzen an gigantische, gläserne Shoppingzentren, wo sich eine internationale Luxusmarke an die andere reiht. Springbrunnen aus Marmor, gigantische Kronleuchter aus Kristall, Gebäude, die scheinbar endlos in den Himmel ragen.

Bei Temperaturen von bis zu 50 Grad spielt sich normalerweise der Großteil des Lebens der Städter drinnen ab, was für unseren alltäglichen Lifestyle ein No-Go wäre. Bei den ersten Bewohnern Dubais sah das noch ganz anders aus: Nomadische Beduinen, durch die extremen Wetterverhältnisse echte Überlebenskünstler.

Kamele bildeten ihre wichtigsten Gefährten. Die Tiere waren nicht nur Fortbewegungsmittel auf Suche nach Oasen und Wasserstellen, sondern auch wichtige Nahrungsquelle. Heute leben nur noch einige wenige Nachfahren des Volks vor der Haustüre der Megacity und auch die bewegen sich in der Regel nicht mehr mit Kamel, sondern per Jeep fort.

Von der Metropole ins Nichts: Unsere Dubai Wüstentour

Wir wollen diese andere Seite der Stadt kennenlernen. Am letzten Tag entfliehen wir der glitzernden Stadt der Superlative, um Zeit in der Wüste zu verbringen. Mit Guide Brandon geht es eine gute Stunde lang raus aus der quirligen Metropole und rein ins Nichts. Brandon arbeitet bei “Platinum Heritage”, ein Unternehmen, das sich auf authentische Wüsten Touren in Dubai spezialisiert hat. Die Touren ganz können im Retro Open Air Land Rover stattfinden, oder wie wir sie gemacht haben, im (klimatisiertem) Geländewagen mit Kindersitz ;)

Es ist bereits nach 16 Uhr und die Temperaturanzeige will nicht unter die 40 Gradmarke purzeln. Wir freuen uns auf den Sonnenuntergang und die unvergesslichen Stunden als Familie in der Wüste und entdecken immer wieder Antilopen und Gazellen, die unseren Weg kreuzen oder die es sich unter Bäumen im Schatten gemütlich gemacht haben.

Hier sehen wir seit Tagen das erste Mal wieder Sterne und genießen die Stille, die sich um uns herum ausbreitet – ganz ohne das Sirren der Klimaanlage an die ich mich einfach nicht gewöhnen kann. Und in der Ferne glitzert sie: Die Stadt der Superlative, die Stadt des Luxus. Doch Luxus, das haben wir in diesen ersten Tagen gelernt, ist für uns eigentlich genau dieser Moment: Ein Lächeln unter den Sternen für unsere kleine Familie im Wüstensand.


Dieser Artikel ist Teil unserer #Traveldingaroundtheworld Reihe. Seit Mitte September sind wir – das sind Mia, Thies und Söhnchen Neon – zu dritt unterwegs, ein Mal rund um die Welt. Alle Artikel zu unserer Weltreise findet ihr unter dem Hashtag #traveldingaroundtheworld. Viel Spaß beim Stöbern, wir freuen uns auf eure Kommentare!

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Mia

Mia Bühler ist ein echter Workaholic, könnte sie es sich aussuchen, träfe man die Stuttgarterin aber mit den Füßen im Sand, dem Rücken an einer Palme und mit den Augen auf den Weiten des Ozeans – das iPad in Reichweite. Als Social Media Beraterin mit ihrer Agentur "creading" und Bloggerin in diversen Bereichen, ist die junge Mama immerzu unterwegs – kulinarisch bleibt sie sich gern auch mal treu und liebt handgeschabte Spätzle mit Soß"™ aus Papas Küche.