Immer wieder treffe ich in meinem Umfeld auf Vorurteile gegenüber der E-Mobilität. Oft geht es hier gar nicht um die Vorliebe zum Verbrennungsmotor, sondern vielmehr um vorherrschende Ängste gegenüber der Alltagstauglichkeit, der Lade-Infrastruktur oder der Reichweite.
Zeit, mit diesen Vorurteilen aufzuräumen und unter realen Bedingungen mit null Emissionen während der Fahrt im Selbsttest von A nach B zu gelangen. In unserem Fall im wahrsten Sinne des Wortes: vom Örtchen Å an der Südspitze der norwegischen Inselgruppe Lofoten ins rund 4.500 km entfernte Bee in der italienische Region Piemont.
Von den abgelegenen Lofoten zurück in die Urbanität
Die Lofoten gehören mit 19 Einwohnern pro Quadratkilometern zu einer der am dünnsten besiedelten Regionen Europas. Für uns ideale Voraussetzungen, um direkt zu Beginn unseres Abenteuers den Ausbau der Ladeinfrastruktur in eher spärlich besiedelten Gegenden zu erkunden.
Norwegen gilt außerdem als Musterland, wenn es um den Anteil rein elektrisch angetriebener PKWs bei den Neuzulassungen geht: Laut der norwegischen Straßeninformationsbehörde OFV lag dieser im August 2021 bei 71,9%. Deswegen sollte sich hier doch sicherlich die ein oder andere Stromtankstelle finden lassen und tatsächlich: Die Fahrzeit von unserer Unterkunft in Å zur nächsten Schnellladesäule betrug ca. 30 Minuten.
Einer der Vorteile der E-Mobilität liegt aber darin, sein Fahrzeug am heimischen Strom via Wallbox laden zu können.
Thies
Der Porsche Taycan 4 Cross Turismo lädt bei einer Ladeleistung von 11 kW in neun Stunden von 0 auf 100 % – bei der 22 kW-Version halbiert sich sogar die Ladezeit. Das entspricht bei einer Laufleistung von bis zu 456 km eine Reichweite von 45km/h pro Stunde Ladung. Über Nacht erlangt man also per Wallbox leicht 100 % Ladung, um am Morgen in neue Abenteuer zu starten.
Über Ladezeiten, Entschleunigung und E-Mobilität im Alltag
Unsere Spitzen-Ladezeiten erzielten wir immer an Schnellladesäulen, die vermehrt entlang von Schnellstraßen und Autobahnen anzutreffen waren. Bei 350 kW Ausgangsleistung an IONITY Schnellladesäulen luden wir den Taycan mit bis zu 270 kW in 20 Minuten um bis zu 80 %. Eine wesentliche Unterstützung lieferte hier das ausgeklügelte Temperierungssystem. Die über das Navigationssystem angesteuerten Schnellladesäulen ermöglichten dem Porsche Taycan 4 Cross Turismo bereits vor Erreichen der Ladesäulen die Akkus aufzuwärmen, um so einen effizienteren Ladestopp zu ermöglichen. Unter diesen Voraussetzungen dauerte das Stromtanken nicht viel länger als ein gewöhnlicher Tankstopp an regulären Tankstellen für fossile Brennstoffe. So konnten wir eine kurze Pause einfach mit einem frisch aufgeladenen Taycan verbinden.
Insgesamt waren wir zwölf Tage unterwegs, doch Reisen bedeutet für mich als Travelblogger nicht nur schnell von A nach B zu gelangen, sondern öfters an einem Ort innezuhalten und sich der Einzigartigkeit unseres wunderschönen Planeten bewusst zu werden. Kein uns bekannter, geschweige denn erreichbarer Ort in unserem Universum ist besser für das menschliche Leben geeignet als unsere Erde und doch gehen wir nicht sonderlich sorgsam mit ihr um. Der übermäßige Verbrauch von fossilien Brennstoffen trägt einen erheblichen Teil zur Klimaerwärmung bei, die es unbedingt abzuwenden gilt. Die E-Mobilität stellt zum aktuellen Zeitpunkt eine schnelle und flächendeckend anwendbare Alternative zum Verbrennungsmotor dar und ermöglicht so schon jetzt eine emissionsfreie, klimafreundliche Fahrt im Alltag.
Mit dem Porsche Taycan 4 Cross Turismo auf Reisen
Wie jede Reise begann auch diese mit Kofferpacken. Auch hierbei erwies sich der Porsche Taycan 4 Cross Turismo mit 530 Litern Ladevolumen und zusätzlichen 1.296 Litern inklusive Sitzbereich als perfekter Travelbuddy. Auf der Reise erhielten wir über die begleitenden Social-Media-Kanäle viele Anfragen, ob der Porsche denn auch familientauglich wäre. Als Vater eines 5-jährigen Sohnes, der ebenfalls bereits erfahrener Weltenbummler ist, konnte ich dies immer wieder bestätigen.
Ja! Der Porsche Taycan 4 Cross Turismo bietet neben jeder Menge Fahrspaß auch eine Menge Platz für die ganze Familie.
Thies
Die ersten Tage sind wie im Flug verstrichen und der Porsche Taycan 4 Cross Turismo und ich zwischenzeitlich gute Freunde geworden. So haben wir zusammen bereits Norwegen, Finnland und Schweden passiert.
Zeit für einen Zwischenstopp in Kopenhagen. Die Hauptstadt Dänemarks hat sich vorgenommen, die erste klimaneutrale Metropole der Welt zu werden. Fahrer von Elektrofahrzeugen werden hier neben staatlichen Subventionen bei der Anschaffung auch im Alltag belohnt. Parkgebühren fallen hier nur noch für Autos mit Verbrenner an, die inzwischen wesentlich stärker zu Kasse gebeten werden.
Jetzt etwas Heimatluft zu schnuppern und einmal von Norden nach Süden durch Deutschland zu fahren. Für die Strecke Hamburg–Stuttgart fielen lediglich zwei Ladestopps mit jeweils 20 Minuten Ladedauer an. Für uns ein gutes Indiz, wieviel Zeit beim Laden tatsächlich auf der Strecke bleibt – oder eben auch nicht. In den vergangenen Jahren habe ich viele Kilometer auf tempolimitierten Autobahnen in ganz Europa zurückgelegt. Ich muss mir rückblickend eingestehen, dass sich die Tempolimits positiv auf mein Reisestress-Level ausgewirkt haben und ich oft nach diesen Strecken wesentlich entspannter ans Ziel kam, als dies bei Autobahnstrecken vergleichbarer Länge in Deutschland der Fall war. Selbstverständlich treibt es aber auch mir die Mundwinkel Richtung Ohrläppchen, wenn die g-Kräfte dank des irren Drehmoments des vollelektrischen Porsche einsetzen. Im SPORT PLUS Fahrmodus drückten mich die Fliehkräfte wie bisher noch in keinem anderen zuvor gefahrenen Fahrzeug in die Sitze. Ob das spaßig war? Und wie! Eine derartige Beschleunigung muss man auf deutschen Autobahnen schon mal auskosten dürfen.
Fahrspaß auf der Pass-Straße des Timmelsjoch
Unser Ziel liegt nun nur noch wenige Kurven von uns entfernt. Eine der letzten Etappen führt uns über die Alpen Österreichs. Auf der Pass-Straße des Timmelsjoch liegen zahlreiche Kurven, die jede Menge Fahrspaß für uns parat halten. Zeit, in den Genuss des tiefen Schwerpunkts des Porsche Taycan 4 Cross Turismo zu kommen. Dank der im Boden verbauten Batterien liegt das Fahrzeug wie ein waschechter Sportwagen auf der Straße und verschmilzt quasi mit ihr.
Dass man hier mit jeder Menge Ladevolumen und weiteren Rücksitzen unterwegs ist, rückt in den Hintergrund: ein typischer Porsche mit reichlich Wow-Effekt. Nach zwölf Tagen sind wir am Ziel angekommen.
Kein einziges Mal waren wir nicht imstande, unseren treuen Begleiter mit Strom zu versorgen.
Thies über die lange Strecke von Å nach Bee
Entlang der Verkehrswege, auf denen es hieß, Strecke zu machen, war vor allem in Deutschland eine hervorragende Abdeckung an Schnellladesäulen durch das IONITY Netzwerk gewährleistet. Ein weiterer Vorteil muss hier dementsprechend noch erwähnt werden: Macht man an einer IONITY Ladesäule halt, zahlt man dank der Porsche Charging Card lediglich 33 Cent pro kWh.
Bereits in Skandinavien konnten wir hier und da an den 350 kW leistungsstarken Ladesäulen zeitsparend laden. Je höher die anliegende Leitung, desto kostspieliger die Energie, jedoch nie teurer als der vergleichsweise benötige Spritkostenbedarf.
Vorherrschende Ängste gegenüber der Alltagstauglichkeit, der Ladeinfrastruktur sowie der Reichweite konnten wir somit getrost entkräften. Schweren Herzens trenne ich mich nun von meinem lieb gewonnen Begleiter. Bis bald, treuer Travelbuddy. Ich halte dir schon mal einen Platz in unserer Garage frei!
Weitere Infos zu unserer Reise mit dem Porsche Taycan findet ihr jetzt auch im Porsche Newsroom!