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Eatding: russisch Essen in der Datscha Berlin

Kaum wird es kühler, könnte ich mich hauptsächlich von Eintöpfen und Suppen ernähren. Hauptsache herzhaft und von innen wärmend. Ich bin definitiv jemand, der Essengelüste mit den Jahreszeiten wechselt wie meine Garderobe im Schrank. Wer es darauf anlegt, kann in Berlin zwar jeden Tag woanders essen, aber manchmal tut es einfach gut seine Go-to places in kurzer Gehdistanz zu haben. Leider denken bei meinem Viertel Friedrichshain hauptsächlich an die sehr touristische Simon-Dach-Straße und das zugegebenermaßen immer noch spannende, aber doch viel besuchte RAW-Gelände. Wer mal die ein oder andere Abzweigung nimmt, entdeckt hier aber immer noch das ein oder andere Schätzchen. Einer meiner Lieblingsorte ist die Datscha. Was im Russischen für ein Grundstück mit kleinem Wochenendhaus steht, ist für mich im Herbst und Winter heimeliger Zufluchtsort für ein spätes Frühstück oder auch Abendessen.

Was einen in der „Datscha“ erwartet

Nicht weit von der belebten Simon-Dach-Straße und dem Boxi entfernt, findet ihr an einer Straßenecke die Datscha. Der Gastraum ist groß, aber irgendwie haben sie es geschafft hier Gemütlichkeit einkehren zu lassen. Warmes Licht, Holztische und Regale voller Einmachgläser, die einen drinnen vor neugierigen Blicken von Außen schützen. Alles in allem ist da Interior eher rustikal und gemütlich, aber ohne dabei in die Trödelmarkteinrichtungsschiene abzugleiten wie man es in Berlin auch oft findet. Wer modern und schlicht sucht, ist ist hier falsch. Aber der würde übers Wochenende ja auch nicht in die Datscha zu Verwandten aufs Land fahren, sondern ins Designhotel. Auf der Karte stehen Gerichte, die von der traditionellen und ländlichen russischen Küche inspiriert sind. So kommen selbstgemachte Blinis, Wareniki und Co. auf die Teller. So geht lecker russisch Essen!

Warum man hier her kommen sollte

Leckeres, herzhaftes Essen in gemütlicher Atmosphäre – dafür ist die Datscha perfekt. Leichte Küche steht hier nicht im Vordergrund, dafür aber echte Leckerbissen wie Geschmortes, hausgemachte Wareniki – russische Teigaschen – in vielen Variationen oder auch Blinis, die Antwort Russlands auf französische Crepes. Abgerundet wird das Angebot durch Suppen und Vorspeisen, die gerne auch mal mit einem Wodka serviert werden. Wenn ich nicht zum Abendessen vorbeigehe, dann besonders gerne zum Frühstücken, denn das servieren sie hier bis 16 Uhr. Ich gönne mir hier gerne einen ausgiebigen Start in den Tag und schlemme mich dann mit einem der reichlich gefüllten Frühstücksteller durch den Vormittag. Danach könnte ich mich dann manchmal auch schon wieder hinlegen…

Was man hier unbedingt probieren sollte

Abhängig davon, ob man zum Abendessen oder Frühstück kommt, habe ich meine persönlichen Favoriten. Zum Abendessen darf es für mich gerne „Hatschapuri“ sein, hausgemachte Teigtaschen gefüllt mit unterschiedlichen Sorten georgischen Käses und Kräuterdip. Mein Freund schwört auf „Tschachochbili“, geschmortes Hühnchen. Dazu darf es dann auch mal ein Wodka von der eigenen Wodka-Karte sein. Häufiger bin ich aber wahrscheinlich zum Frühstücken da. Hier hat man die Qual der Wahl zwischen verschiedenen Variationen von süß bis richtig deftig. Ich mag das Käsefrühstück besonders gerne und stehe auf die frischen Quarkpfannkuchen mit eigener Marmelade, die sie servieren.

Wann man vorbeischauen sollte

Am Wochenende zum Frühstück, sowie abends und vor allem Sonntags, wenn die Datscha ein Brunchbuffet anbietet, lohnt sich eine Reservierung, vor allem, wenn mehr Leute einen Platz suchen.

Ob in der Datscha auch Vegetarier und Veganer glücklich werden

Vegetarier ja, Veganer eher nicht, dafür setzt die russische Küche doch zu sehr auf Milchprodukte und Fleisch. Für Vegetarier gibt es aber sowohl zum Frühstück, als auch bei den Salaten, Suppen und Hauptgerichten Auswahl.

Wo ihr in Berlin hinmüsst

Datscha
Gabriel-Max-Straße 1
10243 Berlin

Öffnungszeiten
Mo-Sa: 10:00 – 01:00
So: 09:00 – 01:00 Uhr

Datscha Berlin

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Livia

Mit 5 Jahren wollte ich Archäologin werden, um verborgene Schätze zu finden. Diesen Wunsch habe ich heute immer noch, aber die Suche hat sich mittlerweile in die Welt vor meiner Haustür und die hinter meinem Bildschirm verlagert. Musik, die mein Herz zum tanzen bringt, Menschen, die mich begeistern, Bilder und Sprache, die mich verzaubern. Spannende Geschichten. Gerne auch Alltägliches, das durch einen Twist zum Besonderen wird. Manchmal braucht es einen zweiten Blick.
Mittlerweile starte ich meine Schatzsuchen vom Süden Deutschlands aus, wo ich momentan Medienwissenschaft und Anglistik studiere. Mode, Musik, Film, Literatur, leckeres Essen, Reisen, Kunst sind ein paar der Leidenschaften, denen ich immer wieder auf der Spur bin.
Ich mag gute Geschichten. Einige will ich teilen. Also bin ich nun bei Uberding.