LAAX war für mich schon immer mehr als ein Winterresort. Es ist nicht nur der Ort, an dem ich am liebsten snowboarde, sondern auch der Ort an dem zahlreiche Erinnerungen geboren wurden. Egal ob auf- oder abseits der Piste. Diesen Winter war es dann wieder so weit, doch anders als sonst üblich.
Mit leuchtenden Augen und mehr Erwartungen als Klamotten im Gepäck ging es für mich und Martin das erste Mal mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Stuttgart nach LAAX. Denn neben den 224 Pistenkilometern, Snowparks, der weltweit grössten Halfpipe, dem Riders Hotel und dem zeitgleich stattfindendem LAAX Open, sowie gastronomischen Highlights, sollte auf dieser Reise auch die Nachhaltigkeit einen festen Platz in meiner Planung bekommen. Nur fünf Stunden später standen wir bei strahlendem Sonnenschein im Powder überzogenem Skigebiet LAAX im Kanton Graubünden.
Senda dil Dragun – Der längste Baumwipfelpfad der Welt
Erstmal ankommen und etwas die Beine vertreten. Ein Spaziergang über den Baumwipfelpfad Senda dil Dragun war da genau das Richtige. Seit Juli 2021 ist der längste Baumwipfelpfad der Welt für Besucherinnen und Besucher in Laax geöffnet. Auf 1,56 Kilometern und an fünf Erlebnisorten gibt es Wissenswertes rund um die Laaxer Natur zu erfahren. Der Pfad soll dabei als Lehrpfad zur Sensibilisierung für die lokale Flora und Fauna dienen. Von der Fauna haben wir zwar von hier oben nichts gesehen, aber allein der Blick auf die verschneiten Baumwipfel hat sich mehr als gelohnt.
Schneeschuhwandern in LAAX
Ich hatte in den vergangenen Jahren schon die ein oder andere Schneeschuhwanderung erlebt, aber für Travelbuddy Martin war dies die Erste und ich glaube, er ist auf den Geschmack gekommen.
Auf der Route unserer gemeinsamen Schneeschuhwanderung im imposanten UNESCO Weltnaturerbe Tektonikarena Sardona kommen nicht nur Winterliebhaber, sondern auch Geologie-Interessierte auf ihre Kosten. Wie an kaum einem anderen Ort ist hier die Entstehung der Alpen durch die Verschiebung tektonischer Platten deutlich ersichtlich. Die markanten Tschingelhörner mit dem Martinsloch sind dabei ein einmaliges Fotosujet. Von Flims ausgehend ging es für uns mit dem Sessellift über Foppa nach Naraus. Ab hier hinterließen wir Abseits der Skipiste die ersten Spuren im Tiefschnee und setzten auf unserer Route die Markierungsstangen wieder aufrecht, die es für uns erst zu erspähen galt. Ein klein wenig Schnitzeljagd-Flair hatte das ja schon. Statt mit der Bahn stapften wir nach einer deftigen Stärkung in der gemütlichen Holzstube Ustria Stargels von GRANDIS Laax über einen Winterwanderweg ins Tal nach Flims.
Knapp 18.000 Schritte zählte meine Health App am Ende des Tages. Genau das war es, was mir seit Wochen gefehlt hatte.
Thies über die Schneeschuhwanderung
Early-Bird Snowboarden in LAAX – erste Spuren
Den malerischen Sonnenaufgang und den Blick über die endlose Bergwelt Graubündens geniessen! Mit der ersten Gondel, der Mitarbeiter-Gondel, um 07.30 fuhren wir hoch auf den Crap Sogn Gion zum Early-Bird Snowboarden. Der Blick auf die jungfräulich präparierten Pisten bei perfektem Sonnenaufgang gefiel uns so gut, dass wir den darauffolgenden Tag gleich nochmal so starteten. Übrigens: Über 70% der Pisten in LAAX liegen zwischen 2.000 und 3.000 Metern Höhe, wodurch es eines der schneesichersten Wintersportgebiete der Schweiz ist.
LAAX ist mit seinem umfangreichen Angebot das Winterresort Nummer Eins für alle Freestyler und Magnet für viele internationale Profifahrer. Dieses Jahr fand zeitgleich zu unserem Aufenthalt bei perfektem Wetter das LAAX Open statt. Pros aus der ganzen Welt waren vor Ort und zeigten, dass sie technisch auf einem etwas anderen Level sind als wir. In der Vergangenheit habe auch ich mich in Snowparks probiert und 6 Marknägel zieren nach wie vor meinen linken Oberarm. Safety first.
Nachdem die ersten Spuren auf der Piste gezogen und ein paar nice Powderfelder links und rechts mitgenommen wurden, war es an der Zeit zu frühstücken. Im NoName am Crap Sogn Gion kann man frisch zubereitete Paninis, Suppen und Desserts aus regionalen Produkte geniessen, während man von der Sonnenterrasse aus das Treiben auf der grössten Halfpipe der Welt bestaunen kann.
Minimalismus trifft Zeitgeist: Das Riders Hotel in LAAX
Unser Zuhause auf Zeit war das wenige Meter von der Gondel gelegene Riders Hotel. Vermutlich waren wir während unseres Aufenthaltes während der LAAX Open die einzigen Nicht-Pros, was wir uns aber natürlich nicht anmerken ließen.
Auf das Minimum reduziert bietet das Riders Hotel maximales Erlebnis: Das Augenmerk wird auf „Zero (oder möglichst wenig) Waste“ gelegt, was sich in der Einrichtung, beim vegetarischen Essen und in vielen weiteren Aspekten des Hotels widerspiegelt.
Im ersten vegetarischen Restaurant in LAAX wird mit traditionellen Techniken und Geschmäckern experimentiert. Die frischen Zutaten der regionalen Produzenten verleihen den Gerichten einen lokalen Twist. Yummy!
Veganes Restaurant im Hotel Adula in Flims
Dass nicht nur das Riders Hotel mit vegetarischem Essen begeistern kann, stellt auch der benachbarte Ort Flims unter Beweis. Das Restaurant La Clav hat zur letztjährigen Wintersaison ein neues Food-Konzept hervorgezaubert. Die Inhaber erfinden sich neu und doch bleibt vieles beim Alten: Die vegane/vegetarische Positionierung wird mit altbekannten Klassikern aus der ehemaligen Bündnerstube kombiniert. Es gibt vegane Capuns, vegetarische Flimser Hanf-Pizokel und immer wieder neu interpretierte Klassiker. Die Geschmackserlebnisse hier werden aus regionalen und nachhaltigen Zutaten zubereitet. Im Hotel Adula haben wir während diesen Aufenthalts nur gegessen, aber auch die Zimmer und der große „La MIRA“ Spa & Wellness Bereich mit seinen 1.200 Quadratmetern bestehend aus diversen Saunen, Pools, Dampfbad und Ruheräumen sahen einladend aus.
Bevor sich unsere Wege am letzten Tag trennten hieß es nochmal ordentlich Kilometer machen. Ein Muss in LAAX ist die 18km Talabfahrt vom Vorabgletscher auf 3.018m nach Flims. Sie zählt zu den längsten Abfahrten der Alpen und war dieses Mal so perfekt wie selten. Ich mach mich dann mal gut ausgepowert auf zu meiner ersten Splittboardtour. Dazu bald mehr.
Danke an Graubünden, für die unvergesslichen Tage bei euch!
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