„Über sieben Brücken musst du geh’n…“ – an dieses Lied musste ich bei der Vorbereitung dieses Diary-Beitrages denken. Die Zahl Sieben hat zwar nicht wirklich eine Bedeutung, das Thema Brücken aber umso mehr! Jeder hat so seine NYC-Favoriten: Für die einen sind es die Straßenschluchten Manhattans, für die anderen die Vibes von SoHo – für mich sind es die großen Brücken, die über den East River führen! Von der bekanntesten Brücke, der Brooklyn Bridge, hatte ich euch bereits vor einigen Wochen erzählt, durch den Umzug letzten Montag habe ich nun aber meinen ganz persönlichen Favoriten entdeckt…und dieses Mal nicht in FFM, wie es Mia in ihrer New York Story für adidas verbraut hat, sondern im ganz echten New York!
Die Williamsburg Bridge
Wir sind nach Bedford-Stuyvesant gezogen, wieder eine neue Gegend. Meine Arbeitskollegen bei adidas meinten bereits, dass ich in meinen 6 Monaten wohl mehr von der Stadt sehen würde, als sie in einigen Jahren und damit haben sie vielleicht sogar Recht! Doch zurück zum Thema: Dies war ja unser zweiter Umzug innerhalb von Brooklyn und wieder einmal änderte sich vieles, obwohl wir uns nur wenige Kilometer weit bewegten. Mit dem neuen Wohnort gilt es dann immer erst einmal, die wichtigsten Dinge herauszufinden. Wie komme ich zur Arbeit? Wo kann ich in der Nähe Einkaufen? Und wie ist eigentlich die Gegend?
Dank Bahn-App und netten Kollegen war die erste Frage sehr schnell beantwortet und diese führt mich auch direkt zum Hauptthema dieses Beitrages: Seit dem Umzug fahre ich nämlich jeden Morgen mit der Bahn über die Williamsburg Bridge nach Manhattan, was mich bisher tatsächlich jeden Morgen beeindruckte. Diese Brücke, ein Monster aus Stahl, dieser Ausblick auf die Skyline Manhattans aber auch den verbrauchten Charme Brooklyns – ich scheine hier echt zum Brücken-Fan zu avancieren!
Die logische Folge von 5 Tagen mit großen Augen im Zug über die Brücke fahren? Ein langer langer Marsch am Sonntag! Da wegen Bauarbeiten keine Bahnen fuhren und die Ersatzbusse sich im NYC-Stau ungefähr gar nicht bewegten, beschlossen wir, einfach einmal loszulaufen und so fanden wir uns nach einem Erkundungsspaziergang durch unser Viertel an der Warschauer Straße wieder. Zumindest fühlte ich mich an der Williamsburg Bridge wie an einem dieser sonnigen Berlin-Abende, wenn man unbeschwert mit einem Bier vom Späti die Stufen der S-Bahn-Station emporsteigt, um die Gegend unsicher zu machen. Überall kleine Graffitis, Sticker und Tags, dazu eine erhöhte Konzentration an Bilderbuch-Hipstern, die Brücke hielt, was sie mir auf den ersten Blick versprach! Jeder AHA-Moment beim Lauf nach Manhattan verstärkte dieses Gefühl noch.
Die Brooklyn Bridge mag berühmter und schöner sein, die Williamsburg Bridge aber markanter, irgendwie ehrlicher. Ich empfehle auf jeden Fall, zumindest einen kleinen Abstecher von der Lower East Side auf die Brücke zu wagen. Für Fotos von der Skyline eignet sie sich leider nicht, da überall meterhohe Gitter verbaut sind, für das, was das Auge sieht, lohnt es sich aber trotzdem!
NYC – die Stadt der unerwarteten Momente
Anschließend schlenderten wir noch ein bisschen durch das East Village und SoHo, wo wir neben einigen unerwarteten Streetart-Funden auch gleich noch eine neue Sportart entdeckten: Fahrrad-Polo! Mitten in der Stadt fuhren tatsächlich einige Typen abenteuerlich hin und her wackelnd mit Fahrrädern und Schlägern über einen Platz und schafften es dabei tatsächlich, sicher mit dem Ball umzugehen und einige Tore zu schießen! Das ist einer der Gründe, warum ich New York so liebe! Man hat das Gefühl, stets noch so viel entdecken zu können, all die Vielfalt scheint keine Grenzen zu kennen!
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