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Ford goes Premium: Der Mondeo Vignale

Ford steht hierzulande – mal abgesehen von emotionalen Ablegern wie den legendären power-Cars Mustang und GT und den RS-Modellen – vor allem für eines: Solide, zuverlässige Autos zu einem angemessenen Preis. All die Fiestas, Focus und Mondeo da draußen sind weniger Statussymbole, leisten aber jeden Tag brav gute Arbeit, ob als Familienauto oder Geschäftswagen. Premium? Das ist gerade im Land von Mercedes-Benz, Audi, BMW, Porsche & Co. ein hart umkämpftes Thema.

Ford Kunden wollen Premium

Trotz dieser Ausgangslage hat sich gezeigt: Viele Ford-Kunden haben bei der Bestellung ihrer Fahrzeuge die Häkchen bei der maximal möglichen Ausstattung gesetzt, wollten eben doch etwas mehr und waren auch bereit, dafür einen Aufpreis zu bezahlen. Ein guter Grund also für Ford, über das Thema Interior aber auch viele andere schöne Features nachzudenken. So lassen sich Kunden mit Anspruch halten und vielleicht sogar die ein oder anderen von den klassischen Premium-Herstellern abwerben.

Das Ergebnis: Vignale

Da das Thema Premium langfristig nicht nur im Top-Modell Mondeo eine Rolle spielen soll, sondern auch in andere Fahrzeugklassen Einzug erhalten wird, wurde gleich eine ganze Linie geschaffen. Sie hört auf den schönen Namen Vignale, benannt nach Karosserie-Design-Legende Alfredo Vignale und ist gleich ein komplettes Konzept mit entsprechenden Vignale-Lounges innerhalb der Ford Stores, wo man dann in absoluter Premium-Atmosphäre das Traumauto zusammenstellen kann und bei der Gelegenheit gleich noch eine feine Ledertasche aus der Vignale-Kollektion für die Liebste abgeboten bekommt.

Was bedeutet Vignale konkret?

Ich war mit Zuhloo-Raph in und um Rom im Ford Mondeo Vignale unterwegs und konnten diesen so in unterschiedlichsten Situationen erleben – und auch in zwei Versionen: Als Turbo-Diesel mit ordentlich Dampf und als sparsamen Hybrid. Von außen fällt bereits auf, dass der Vignale edler aussieht, als ein „gewöhnlicher“ Mondeo. Dafür sorgt der Einsatz von feinen Chromleisten, auffälligen Felgen, der dominante Waben-Kühlergrill sowie die Vignale-Schriftzüge hinter den Kotflügeln. Wirklich besonders wird das Erlebnis Vignale aber beim Einsteigen. Die feinen Ledersitze sind so schön und so raffiniert verarbeitet, dass man am liebsten nie wieder aussteigen möchte. Schaltet man die Massagefunktion ein, wird dieser Effekt noch verstärkt und man zweifelt kaum noch an der Premiumtauglichkeit der Marke Ford. Auch wenn man den Blick durch den Innenraum schweifen lässt, behält man diesen positiven Eindruck: feines, hochwertig verarbeitetes Echtleder soweit das Auge reicht kombiniert mit Aluminium – so muss das sein. Einzig und alleine das Lenkrad könnte für meinen Geschmack noch schöner gestaltet werden.

Im Verkehr fühlt man sich wohl im Ford Mondeo Vignale, er hat durchaus Power, wenn man sie braucht, ist sonst aber ein perfekter Gleiter mit perfekter Geräuschabschirmung. Doppelverglasung und Active Noise Cancelling (ja, genau der selbe Effekt wie bei hochwertigen Headphones) sorgen dafür, dass man in absoluter Ruhe dahincruisen und den Klängen von Operngesagt aus der leistungsfähigen Anlage lauschen kann. Aber auch wenn man lieber mit offenen Fenstern und Schiebedach durch die Sonne Roms flanieren möchte, ist der Mondeo Vignale bestens geeignet – kühle Luft strömt durch die Sitze und sorgt für einen schweißfreien Hintern!

Fazit: Als trügen mich die Englein Ford

Ich bin wohl noch zu jung, um mich wirklich in einen Vignale-Käufer hineinzuversetzen. Und fuck yeah, bei mir würde dann vermutlich doch eher der Mustang vor der Tür stehen, laut schnell, hart und wild. Aber so eine Runde im Mondeo Vignale zu schweben ist dann doch irgendwie schön. Auf weichem weißen Leder durch die wunderschöne Landschaft Italiens, das hat etwas von einem Michelangelo-Gemälde, da fühlt man sich wie auf einer Wolke, glücklich, leicht und umgeben von Engeln! Im Stadtverkehr von Rom, wo man eh nicht schnell vorankommt ist ein solcher Gleiter Gold wert und eine gute Figur macht er auch, der weiße Engel zwischen all den verbeulten Cinquecentos und den umherschwirrenden Vespas.

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Flo

"Ain't life without style" - nach diesem Motto lebt Flo, der viel zu viele Schuhe besitzt und beim Sound eines vorbeifahrenden Sportwagens einfach grinsen muss. Eines Tages möchte er sich mal eine Scheune kaufen, um dort über Jahre hinweg an einem Auto herumzuschrauben.