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Good Night, good Flight! Unsere Tipps für unterhaltsame und bequeme Langstreckenflüge

Majestätische Sanddünen, weite Savannen, raue Küsten – kaum ein Reiseziel (neben Irland) hat euch (und uns ;)) so bewegt wie unsere Stories zu Namibia. Neben den winzig-kleinen Trauminseln der Malediven, den spektaulären Tagen in Island und der abenteuerlichen VW Bulli Reise durch Irland war Namibia wohl unser bisher großartigstes Reiseziel.

Aber wie ihr wisst: Wo ein Ziel ist, ist auch ein Weg. Oder eben andersrum. Und um genau diesen Weg soll es heute gehen: Die von vielen gefürchteten Langstreckenflüge.

Zum Thema Flugangst und Co. hat sich unsere Expertin Lisa, die als Flugbegleiterin arbeitet, bereits hier ausführlich ausgelassen. Heute soll es aber eher um die angenehmen Teile des Fliegens gehen: Um Tomatensaft und Filme. Um Schlaf, Wolken und um die neue erste Klasse von Condor.

Mit Condor sind wir nämlich nach Windhoek geflogen. Seit November 2014 bietet die deutsche Fluggesellschaft Non-Stop Flüge von ihrem “Heimathafen” Frankfurt am Main nach Windhoek an. Wir hatten das Glück, die neue Condor Business Class auf diesem Flug kennenzulernen. Unser allererster Business Class Flug überhaupt!

Zur Vorbereitung dieses Artikels habe ich meine mangelnde Business Class Erfahrung (hallo ihr lieben Airlines, das müssen wir dringend ändern! ;)) durch das Stöbern in diversen Reiseblogs, Reviews und Trip-Advisor Einträge aufgestockt. Ich habe mir einen guten Überblick verschafft und kann euch guten Gewissens bestätigen: Die (neue) Business Class von Condor zählt wirklich zu den beliebtesten und besten. Unser Eindruck hat uns also nicht getäuscht.

Trotz bequemer Sitze, die im 170 Grad Winkel eine Liegefläche von über 1,80 Meter bieten, ist über den Wolken doch alles anders. Der Hals wird trocken, die Ohren fiepen, die Beine schlafen ein. Und noch ein Phänomen erstaunt: Viele Reisende trinken Tomatensaft.

Aber jetzt mal von Anfang an.

Die neue Condor Business Class

Seit letztem Jahr startet zwei Mal pro Woche eine Condor Maschine dirkt von Frankfurt in die Hauptstadt Namibias, nach Windhoek. Der Non-Stop Flug dauert etwa 10 Stunden. Die Business Class besteht aus 18 Plätzen – und auf unseren beiden lagen bereits die extra-flauschigen Decken (dicker als in der Economy und richtig zum Einkuscheln), große Kissen und Kopfhörer bereit.

Wir hatten natürlich unsere eigenen bequemen Kopfhörer dabei, die übrigens ohne Adapter ins Entertainment-System des “In-Seat-Entertainments” passen. Wir freuten uns über ein Amenity-Kit, welches nicht nur Zahnbürste, Schlafbrille und Ohrstöpsel enthält, sondern auch warme Condor-Socken. Es soll ja immernoch Menschen geben, die in Flip Flops in den Urlaub starten. Ein Phänomen, das ich nie verstehen werde.

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Eines was ich jedoch verstehe ist die Sache mit dem Tomatensaft

In meiner ziemlich passenden (aber an manchen Stellen echt lahmen) Reiselektüre “Warum Tee im Fugzeug nicht schmeckt und Wolken nicht vom Himmel fallen” habe ich so einiges gelernt.

Ich bin eine Tee-Trinkerin, aber im Flugzeug soll es dann doch lieber Wein sein. Denn so richtig gut schmeckt der Tee über den Wolken meistens nicht. Das kann daran liegen, dass dieses Getränk doch mit kochendem Wasser zubereitet werden soll. An Bord eines Flugzeuges geht das leider nicht wirklich, weil dessen Druckkabine nicht darauf ausgelegt ist, den Luftdruck zu halten, der in Meereshöhe herrscht. Durch diese anderen Druckverhältnisse kocht Wasser an Bord schon bei 90 Grad Celsius – und das ist zu wenig für einen richtigen Tee. In 12.000 Meter Höhe kocht Wasser schon bei 53 Grad Celsius!


Und wie ist das jetzt mit dem Tomatensaft?
Auch ich bin so eine: Kaufe ich mir einen Tomatsaft für zu Hause, wird er zum echten Kühlschrank-Hüter. Aber kaum sitze ich in einem Flugzeug kann ich den Moment bis der dickflüssige rote Saft in meinen Becher, oder in der Business Class in mein Gläschen fließt kaum noch erwarten.

Und auch das liegt, ihr habt es sicher erraten, am Druck. In 12.000 Metern Flughöhe sind in der Kabine Luftdruck und Luftfeuchtigkeit niedriger als auf dem Boden. Die Sauerstoffsättigung im Blut sinkt. Die Nasenschleimhaut wird trocken. Daraus folgt: Flüchtige Aromastoffe aus Speisen und Getränken binden sich nicht gut an die zuständigen Zellen, und die arbeiten sowieso durch den Sauerstoffmangel ziemlich langsam.

Das Ergebnis: Ich rieche und schmecke weniger und anders. Wie bei einem Schnupfen. Die meisten Aromastoffe nehme ich schwächer wahr, Salz und Zucker zu rund 20 Prozent weniger. Säure hingegen bleibt stabil. Also rein mit dem Salz und Pfeffer und ab in den Saft!

Das dominant muffige Erdaroma wird bei niedrigem Druck nicht mehr wahrgenommen, dafür entfalten sich fruchtige Gerüche und süße, kühlende Geschmackseindrücke.

Veganes Essen, gutes Entertainment und Schlaf

Ich habe mir vor der Reise beim Einchecken Zuhause schon ein veganes Essen bestellt. Nicht weil ich vegan lebe, sondern weil ich Veggi bin und außerdem empfindlich auf Milchprodukte reagiere. Die beste und sicherste Lösung ist daher die vegane Ernährung. Und die ist auf Reisen manchmal gar nicht so einfach umsetzbar! Um so erstaunter war ich über das vegane Angebot von Condor.

In der Business Class bietet Condor ein “5 Gänge Menü” an – auch in veganer Variante. Während Thies neben mir sein Sushi schlemmte, machte ich mich über Salat und Antipasti her. Lecker! Neben der veganen Variante gibt es auch vegetarisch, diabetisch, gluten- oder lactosefrei, muslimisch, koscher oder ein spezielles Essen für die Kids.

Dazu konnten wir den ganzen Flug über leckere Getränke bestellen, wie Gin Tonic, einen echt guten Wein oder oder oder. Irgendwann beim zweiten Film haben wir dann aber in den Schlaf gefunden. Thies wie immer früher und länger als ich – aber selbst ich konnte mehrere Stunden am Stück schlafen und habe sogar das “Abendessen” kurz vor der Landung in Winhoek verpennt.

Was auch sehr angenehm war: Man wurde nicht ständig angequatscht und musste auch nicht damit rechnen, dass die Nebensitzer einen aus dem Schlaf reißen weil sie, ähm, “sich frisch machen” wollen. Das Ergebnis: Wir kamen munter und nahezu ausgeschlafen an. Das ist bei einem Tagesflug vielleicht gar nicht so wichtig, aber wenn man über die Nacht – wie bei unserem Rückflug – reist, dann ist man über einen Tag mehr Urlaub froh weil man nicht völlig verballert ankommt.

Preisbeispiel Business Class Flug Frankfurt am Main – Windhoek

Wenn ihr zum Beispiel im April 2015 von Frankfurt aus nach Namibia fliegen möchtet, zahlt ihr in der Business Class für den Non-Stop Flug 664,22 € zzgl. ca. 85 € Steuern.

Verglichen mit der Economy Class: Dort zahlt ihr für den gleichen Flug 214,22 € plus ca. 85 € Steuern. Wir können die Mehrkosten auf jeden Fall empfehlen wenn ihr die Nacht durch fliegt und gleich den ersten Tag am Zielort “voll einsatzbereit” sein möchtet. Uns lag die Zeit in Namibia ziemlich im Nacken, wir hatten viel vor und umso dankbarer waren wir für die wirklich erholsamen Stunden in der Business Class!

Ein zusätzliches Goodie: Ihr könnt vor dem Abflug in der Lounge am Gate chillen und schön snacken! Wo es diese geliebten Lounges gibt erfahrt ihr hier.

Meine Langstreckenflug-Essentials


Neben meinem Thermalwasser-Spray (z.B. von Avène), welches für eine angenehme Erfrischung zwischendurch sorgt, habe ich auch immer ein Augenspray dabei. Die feinen Tröpfchen wirken wahre Wunder in der trockenen Luft im Flugzeug, und da ich gerne lange und angestrengt auf mein iPad oder in die Entertainment-Kiste glotze, geht es ohne Augenspray (aus der Apotheke) kaum noch. Außerdem dabei ist meine CC Cream von Clinique – eine perfekte Mischung aus Tagescreme und leichtem Make-Up. Für einen frischen “Undone-Look” auf dem Kopf sorgt das Spray von Bumble & Bumble (günstig in Orlando gefunden). Ein weiteres Must-Have auf Reisen ist natürlich ein Desinfektionsgel, zum Beispiel von Rituals.

Aus der Hi-Tech! Ecke muss natürlich eine Power-Bar für die iPhones und mein kleines mobiles Keyboard von Microsoft mit!


Unsere Fotos hat Florian Geiger gemacht, danke!

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Mia
Mia

Mia Bühler ist ein echter Workaholic, könnte sie es sich aussuchen, träfe man die Stuttgarterin aber mit den Füßen im Sand, dem Rücken an einer Palme und mit den Augen auf den Weiten des Ozeans – das iPad in Reichweite. Als Social Media Beraterin mit ihrer Agentur "creading" und Bloggerin in diversen Bereichen, ist die junge Mama immerzu unterwegs – kulinarisch bleibt sie sich gern auch mal treu und liebt handgeschabte Spätzle mit Soß"™ aus Papas Küche.