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Island – Heiß, kalt, abenteuerlich und atemberaubend schön

Zu meinem 40ten Geburtstag machte mir Mia das wohl beste Geburtstagsgeschenk, was man(n) sich vorstellen kann. Einen Roadtrip durch Island.

Auf meiner Bucketlist gibt es nicht mehr all zu viel abzuhaken, aber ein Thema hatte ich noch ganz weit oben. Nordlichter! Einmal im Leben wollte ich diese mystisch anmutenden Lichterscheinungen am Nordhimmel erleben und so machten wir uns im Januar auf die Jagd.

Nicht nur allein wegen der „Aurora Borealis“, wie sie im Fachjargon und bei den Locals genannt werden, ist Island ein Reise wert. Das wilde und vor allem erdgeschichtlich sehr junge Land hat noch vieles mehr zu bieten.

Angekommen – Halló Island!

Bei Ankunft am Flughafen Keflavík nahe Reykjavík, Hauptstadt des Landes in welcher sich etwas mehr als 1/3 der Bevölkerung von ca. 323.000 Einwohner tummeln, bekamen wir die Schlüssel für unseren im Vorfeld reservierten SUV überreicht. Der mit Spikes bestückten Winterreifen ausgestattet Allroader sollte uns noch gute Dienste erweisen und uns an die abgelegensten und abenteuerlichsten Orte der Insel bringen.

Nach dem wir den Wagen von etwas Schnee und Eis befreit hatten, machten wir uns auf den Weg in unser Nachtlager im Hotel Stracta in Hella, welches ungefähr 1,5 Stunden nordwestlich der Hauptstadt gelegen war. Nacht ist es um diese Jahreszeit ohnehin die meiste Zeit des Tages. Sonnenaufgang war gegen 11:00 und Untergang gegen 15:30. So richtig hell wurde es nie. Den ganzen Tag herrschte eine Sonnenaufgangs- bzw. Untergangsstimmung und wenn sie mal durch die Wolkendecke brach, dann doch eher orange schimmernd, dafür wunderschön.

Unsere Gletscherwanderung

Nachdem wir uns etwas akklimatisiert und uns mit den Straßenverhältnissen vertraut gemacht hatten, begannen wir am ersten Tag die Insel zu erkunden und so führte uns das erste Abenteuer auf einen der zahlreichen Gletscher Islands. TUI Wolters war so nett uns diesen Ausflug zu organisieren und nachdem wir am Ziel, dem Fuße des Gletschers Sólheimajökull, angekommen waren und wir unseren Guide ausfindig gemacht hatten, ging es auch schon los. Noch kurz die Spikes unter die wetterfesten Schuhe geschnallt, mit Eisaxt bewaffnet und ab aufs Eis. Ich habe in meinem Leben wohl bis dato noch keine atemberaubendere Winterlandschaft zu Gesicht bekommen, also diese. Ein wenig haben wir dies für euch im Vlog sicherlich einfangen können, aber das echte Erlebnis ist kaum in Bilder zu fassen.

Aufwärmen in den heißen Quellen Islands

Durchgefroren vom ersten Tag entschlossen wir uns am darauffolgenden, den heißen Quellen der Blue Lagoon im Süden der Insel einen Besuch abzustatten um uns mal wieder richtig aufzuwärmen. Auf dem Weg legten wir noch einen kurzen Zwischenstop für einen Plausch mit den überall anzutreffenden Islandpferden ein. Die als Thermalfreibad auf der Reykjanes-Halbinsel angelegte natürliche, heiße Quelle langt für ein Bad schon recht ordentlich in die Reisekasse, aber das macht man in Island überall recht gerne. Unser Guide der Gletscher Tour sagte uns am Vortag jedoch auch, dass das unterste Einkommen bei etwa 2500,-€ liegt und somit ist der Eintritt von 50,-€ pro Nase vermutlich auch für den ein oder anderen Local erschwinglich. Gelohnt hat sich diese Investition jedoch allemal.

Wasserfälle und ein Flugzeugwrack

Bevor es für uns zurück Richtung Reykjavík ging, um hier die letzte Nacht in der Nähe des Flughafens bzgl. unseres recht frühen Rückfluges zu verbringen, holten wir am letzten Tag noch so einiges raus. Erster Stop des Roadtripps war der Wasserfall Seljalandsfoss. Eine atemberaubenden Kulisse. Eine seitlich angelegte Treppe ermöglichte es sogar hinter die herabstürzenden Wassermassen zu gelangen. Das Ganze hätte sicherlich auch prima als Kulisse für die ein oder andere Herr der Ringe Szene hergehalten. Die dortige Schar Wildgänse gab es als Bonus noch on top.

Nicht lange verweilen und mitnehmen was geht, war die Devise und so machten wir uns kurz darauf auf den Weg Richtung Vik. Der Stadt mit einem der angeblich schönsten Strände der Welt. Von schwarzen Sand hatten wir gehört und als Strandprofis in ansonsten doch eher wärmeren Gefilden, wollten wir uns diese Attraktion nicht entgehen lassen. Auf der Fahrt kam uns jedoch, dass aufgrund der Wetterbedingungen, dieser sehr wahrscheinlich von Schneemassen bedeckt sein würde. Nachdem Mia bereits den x-ten Daypass gebucht hatte, machte sie sich während der Fahrt online etwas schlau und stieß dabei auf ein Flugzeug Wrack unweit von unserer derzeitigen Position. Ein paar durchsurfte Blogs weiter stießen wir dann auf die dringend benötigte Wegbeschreibung. Wie es der Zufall will just in dem Moment, als wir uns nur wenige Meter vor der Benötigten Abzweigung der Hauptstraße ins Nirgendwo befanden. Nachdem wir uns anfangs etwas zögerlich durch die Schneemassen, mit dem mit Spikes bestückten SUV gekämpft hatten, stand es dann auf einmal vor uns. Uns stockte der Atem. Was ein Abenteuer!

Islands Geysire

Flugzeug im Sturm erkundet, geknipst und gefilmt und ab zum nächsten Stopp. Island einen Besuch abstatten, ohne an einem der zahlreichen Geysire gewesen zu sein, ging nicht. Das Zeitfenster wurde enger und enger und unseren Berechnungen zu folge hatten wir noch eine kleine, aber reelle Chance einen der großen Island Geysire noch vor Sonnenuntergang zu erreichen. Also wühlten wir uns durch den Schnee zurück auf die ebenfalls Schneebedeckte Haupstraße. Adrenalin getankt holten wir bei möglicher Höchstgeschwindigkeit alles raus und schafften es tatsächlich noch mit den letzten Sonnenstrahlen das Ausbrechen eines der größten Geysire der Insel für uns und euch festzuhalten. Die kochende Wassersäule des im Erdinneren durch Magmakammern erhitzten Wassers des Strøkkur erreicht eine Höhe von 25-35m und schnellt explosionsartig innerhalb weniger Millisekunden in die Höhe. Not only Spock would say „fascinating“

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Da hatten wir in der kürze der Zeit nun so einige Sightseeing Highlights erlebt, doch der eigentlich Grund für unseren Roadtrip waren ja die sagenumwobenen Nordlichter. Mia hatte sich bei Ankunft extra eine App installiert, die mich die ein oder andere Nacht mal vor das Hotel lockte, in der Hoffnung eines der leuchtenden Himmelsphänomene zu entdecken, doch die dicke Wolkendecke meinte es bis dato nicht all zu gut mit uns.

Das Beste kommt zum Schluss: Nordlichter

Die letzte Nacht versprach laut App aber gute Chancen in der Nähe von Reykjavík und so macht wir uns nach einem kurzem Schläfchen im Hotel nähe des Flughafens in Mitten der Nacht auf die Jagd vor den Toren der Hauptstadt. Nach längerer erfolgloser Herumfahrerrei, wir wussten ja auch nicht so recht nach was wir nun Ausschau halten sollten, da sich Nordlichter auf langzeitbelichteten Fotos natürlich anders darstellen als in der Realität, wurden wird dann auf ein am Straßenrand parkendes Auto aufmerksam. Hier stand in der Nähe eine Kamera auf einem Stativ. Das an der Kamera rot leuchtende Licht verriet, was hier von statten ging und so hielten auch wir weniger Meter später an und legten uns auf die Lauer. Es dauerte nicht lange bis wir sie erblickten. Erst waren sie nur recht schwach zu sehen, aber mit jeder Sekunde, in der unsere Augen sich an die Dunkelheit gewöhnten, schien das Leuchten stärker zu werden. War vermutlich auch so. Und dann fingen sie an zu tanzen. Ich konnte mein Glück nur schwer in Worte fassen. Wir hatten es tatsächlich geschafft meine Bucketliste um einen weiteren Punkt zu erleichtern.

Danke my Love für diese unvergesslichen Tage <3

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Thies

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