Und da sind wir wieder: Auf der Fashion Week in Berlin. Die Modewoche wurde – wie könnte es anders sein – mit dem deutschen Modeliebling Hien Le eingeläutet, und für mich hätte es nicht besser anfangen können. Tatsächlich war ich direkt mal hin und weg von den schlichten, wenig überraschenden aber umso überzeugenderen Designs.
In typisch winterlich-samtigen Bordeaux- und Beeren-Tönen, in edlem Petrol und mit auffällig gut geschnittenen Lederteilen kamen sie den Laufsteg heruntergeweht, die erwachsenen, sleeken Schönheiten des deutschen Meister der schlichten Raffinesse. Sand, Grau, sogar Schwarz, nichts Aufregendes, nichts Übertriebenes. Understatement eben, gepaart mit einer großen Portion Hochwertigkeit. Diese sieht man den Teilen tatsächlich an: Weiches Leder, fließende Seide, durchdachte Prints.
Neben den wunderbaren Lederhosen und -röcken und den leichten Seidenblusen hat mir auch das Styling der Models gut gefallen: Seidig glattes langes Haar floss förmlich die Rücken hinunter, ein dezentes, aber ordentliches Make Up rundete die Looks ab. Auch das Haar der Männer war sehr sleek, die Schnitte für die Herren sehr geradlinig.
Eigentlich so gar nicht meins, aber bei Hien Le irgendwie dann doch cool sind übrigens klassische Anzughosen. Gerne in Grau, aber sogar in Weiß sehen sie hier irgendwie gut aus, zum Beispiel zu der himmlischen Jacke mit Schwarz-Weiß-Verlauf. Werde ich mir ziemlich sicher nicht zulegen, aber wers mag (oder im Office tragen muss) sollte seine Anzughosen vielleicht mal beim Meister aus Laos einkaufen.
Und mein persönliches Highlight: Die Schuhe! Dass ich nochmal spitze Pumps schön finden würde, hätte ich auch nicht gedacht – jetzt ist es so weit.
Alles in allem ist Hien Les Kollektion für mich keine große Überraschung: Es war abzusehen, dass sie gefallen würde. Mich dadurch gelangweilt zu zeigen fände ich aber einfach nur herablassend, herablassend einem Label gegenüber das weiß, dass elegant nicht gleich konservativ sein muss und cool nicht gleich abgedreht.
Achso, und die Musik! Die ist dieses Jahr im Zelt unverschämt laut, kann ich euch gleich mal sagen, und Kanye Wests Black Skinhead ist auch nicht unbedingt das, was ich mir normalerweise morgens um zehn zu Gemüte führe. Aber wenn direkt danach die Heldin meiner Jugend, Aaliyah, meine Ohren umsäuselt und beim Final Walk Kelis von ihrem geilen Milkshake erzählt, dann bin ich glatt versöhnt.
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