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München mal anders – wir zeigen euch die bunte Seite

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Jedes Mal wenn ich in München bin, versuche ich auf eine Ausstellung zu gehen, denn neben gutem Bier und schlechten Volksfesten ist das Kunst– und Designangebot in der bayrischen Metropole riesig. Auch diesen Monat zog es mich wieder nach München, dieses Mal lockte eine Ausstellung der anderen Art. Sie findet bei Wind und Wetter draußen statt, jeder hat Zugang zu ihr und Eintritt kostet sie auch nicht. Und dennoch wird sie nur von vergleichsweise wenigen Menschen beachtet. Aber jetzt mal von von Vorne:

Auf nach München – mein erstes Mal im 4er

Für mich, und da spreche ich glaube ich auch für Mia und Thies, ist die Strecke nach München per PKW eine Qual. Seit Jahren ist die A8 eine Baustelle, wäre sie ein Film, dann wäre sie „Die unendliche Geschichte“. Mit dem ICE ist man in etwas mehr als zwei Stunden, stressfrei, mitten in der Stadt und kann währenddessen noch arbeiten, schlafen, lesen, telefonieren. Wenn ich die ganzen Abgas-Skandale gerade mitkriege, dann fühle ich mich auf jeden Fall besser, wenn ich nachhaltig reise. Ich warte auf den Zug, es regnet ziemlich stark. Mich umgeben Baustellen und Lärm und dann kommt er, mein Zug, windschnittig und in seinem bekannten weißen Kleid, mit einer roten Note. Aber es ist ein nagelneues Gewandt, denn es ist ein ICE 4 und wurde ausgezeichnet mit zwei Designpreisen. Einmal erhielt er beim „German Design Award 2016“ das Prädikat „Special Mention“ in der Kategorie „Transportation“ und 2015 erhielt er für die Außengestaltung den „Red Dot Award“ des Designinstituts Nordrhein-Westfalen. Noch ist der ICE 4 im Probebetrieb (jeder kann mitfahren: Zugnummern 581/786 und 787/582) zwischen Hamburg und München unterwegs aber ab Dezember kommt er in den Regelbetrieb. Nach und nach soll er die Züge der ersten beiden Generationen ablösen.

Lilly kümmert sich gut um mich

In München angekommen begebe ich mich Richtung Hotel, es regnet nach wie vor in Strömen. Meine Unterkunft ist das Ruby Lilly, ein modernes Designhotel, das neu eröffnet hat. Ihr findet euer neues Zuhause in München hier:

„Ruby Lilly Hotel Munich“
Dachauer Straße 37
80335 München
Deutschland

Die bunte Seite Münchens

9:00 Uhr, Zeit um zu frühstücken. An der großen Bio-Auswahl stärke ich mich für den spannenden Tag. Aber es gibt nach wie vor ein Problem: es regnet stark. Mein Guide Martin macht klassische Stadtführungen in München aber eben auch besondere Führungen, welche ich genießen durfte. Erster Halt ist die Donnersbergerbrücke. Sie liegt auf der Stammstrecke der S-Bahn und wir begeben uns nicht auf sie, sondern darunter. Hier befindet sich die größte offene Galerie Münchens, eine Street-Art-Galerie. Hinter hunderten von Fahrrädern ist das erste Kunstwerk, hier hat sich der Künstler Sat One wohl von der Umgebung inspirieren lassen. Ein Bolzenschneider. An den Brückenpfeilern, zwischen den parkenden Autos, befinden sich dutzende weitere Kunstwerke von vielen verschiedenen Künstlern mit unterschiedlichsten Styles. Ich hoffe, dass hier viele Leute hinfinden, denn es lohnt sich wirklich.

 

Street Art braucht Raum

Nächster Stopp ist der Candidplatz, auch hier haben die Künstler wieder graue Brückenpfeiler verschönert. Unter anderem Case und Herakut haben hier starke, gesellschaftkritische Stücke abgeliefert. Falls ihr euch fragt ob hier Gesetze gebrochen wurden, nein, ganz im Gegenteil, die Damen und Herren wurden von der Stadt beauftragt. Genau das finde ich sehr stark, denn Street Art muss als Kunst anerkannt werden und braucht auf jeden Fall mehr Raum und diesen bekommt sie in München, zumindest in gewissen Maßen. Dieser Bewusstseinswechsel, der zwischen Schmiererei und Kunst unterscheidet ist wichtig. Das es auch Vandalismus gibt ist keine Frage, selbst die Kunstwerke an den Brücken wurden durch respektlose Sprayer gecrosst und somit beschädigt.

„München-Safari“

089-64294757

Magic City – es gibt viel zu entdecken

Nach einigen weiteren interessanten Stopps trennen sich unsere Wege. Trotz des massiven Regens war das eine echt super Führung mit einem tollen Guide. Ich begebe mich zum Olympiapark – da wären wir wieder beim Thema Design. Aber es geht nicht zum Stadion mit seinem beeindruckenden Zeltdach, sondern in die kleine Olympiahalle, wo sich die Magic City befindet. Hier haben über 40 Künstler aus 20 Ländern eine magische Street-Art-Stadt erschaffen. Graffiti, Fotografien, 3D-Illusionen, Skulpturen, multimediale Installationen, riesige Wandgemälde oder winzige Figuren. Man muss auf jeden Fall in allen Ecken suchen. Ich bin mehrmals durch die Halle gewandert und ich wette, ich habe immer noch nicht alles entdeckt. Es gibt auch einen geschichtlichen Teil zu erkunden, der die Ursprünge von Graffiti und Street Art beleuchtet. Wusstet ihr, dass der erste komplett bemalte Zug Deutschlands, also ein Whole Train, in Geltendorf entstand? 1985 war das und Loomit war dabei, mittlerweile ist er ein international renommierter Künstler. Da habe ich eine Idee: Die Deutsche Bahn könnte doch mal, ganz offiziell, einen Zug durch Künstler bemalen lassen. Ein Kunstprojekt mit guter Außenwerbung.

„Magic City“

Kleine Olympiahalle

Spiridon-Louis-Ring 21, 80809 München

Unterwegs arbeiten

Ich kann die Magic City auf jeden Fall sehr empfehlen. Mittlerweile sitze ich wieder im ICE und schreibe den Artikel. Gut, dass es das kostenlose WLAN gibt. Ätzend war auch immer, wenn der Vordermann die Lehne nach hinten gekippt hat aber die neuen Sitze gleiten in die Sitzschale. Das Licht im ICE 4 ist abhängig von Tages- und Jahreszeit. Außerdem passt es sich dem Biorhythmus des Menschen an. Wie sich das genau auf mich auswirkt, kann ich leider nicht sagen aber auf jeden Fall ist es sehr angenehm und heller im Zug, als in den alten Modellen. Grundsätzlich hat man mehr Platz und es ist geräumiger, sogar so viel Platz, dass ich mein Fahrrad mitnehmen könnte. Von meinem Sitzplatz aus kann ich bequem alle Informationen zur Reise von den Deckenbildschirmen ablesen. Aufgefallen sind mir auch die vielen Informationen in Braille-Schrift, um allen Passagieren eine komfortable Reise zu ermöglichen. Jetzt schreibe ich noch ein paar Zeilen und döse eine Runde, bevor ich schon wieder zu Hause ankomme.ICE 4


Dieser Artikel entstand in Kooperation mit der Deutschen Bahn. Wir bedanken uns für die Ein- und Ausblicke aus dem neuen ICE 4 und freuen uns schon auf die Fahrt ins nächste Abenteuer, denn wir wir in München gesehen haben, kann auch Deutschland immer wieder eine kunstvolle Entdeckungsreise bieten.

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Ilkay

Ohne Kamera verlässt er nicht das Haus. Egal ob es in die Berge oder nur zum Bäcker um"™s Eck geht. Kein Fotomotiv ist vor ihm sicher – genauso wie Pizza. Die isst er gern in rauen Mengen. Wenn er nicht gerade knipst, genießt er gerne Musik, bevorzugt auf Schallplatten. Aber nicht nur Vinyl hat es ihm angetan – er steht außerdem auf schöne Autos und alte Motorräder.