Dieses Wochenende gab es in Köln für alle Sneakerliebhaber, -sammler und Fashionbegeisterte das Event des Jahres: die „Sneakerness“ öffnete ihre Pforten an und wir waren für euch dabei, um zu sehen, was in urbaner Schuh-Kultur gerade so angesagt ist.
Rund um das Wochenende gab es schon vor der offiziellen Convention-Eröffnung ein kleines Warm-Up am Freitag Abend im The Good Will Out Store mit jeder Menge Musik, Drinks und der druckfrischen Ausgabe des „Sneaker Freaker“ Magazins. Wer es kaum erwarten konnte, hat sich dort sehen lassen und ist anschließend im Club Subway auf der Pre-Party „LACE UP! SHAKE UP!“ pres. von Runners Club Cologne, The Good Will Out und Sneaker Freaker ins Wochenende gestartet. Einen Einblick und ein Interview mit Sneakerness-Head Sergio gibt euch heute unsere Gastautorin (einige Leser „kennen“ die Dame aus Köln bereits) Eva Thonke.
Samstag Mittag 12h.
Wer sich ein VVK Ticket organisiert hatte, lag klar im Vorteil. Die Schlange an der Kasse ließ locker eine Wartezeit von mind. 1,5 Stunden zu.
Meine Erwartungen waren groß. Als absoluter Schuhliebhaber hoffte ich auf unzählige, ausgefallene, frische Modelle.
Mir eröffneten sich also schließlich die Tore zur Glückseligkeit. Die diesjährige Convention fand im Dock.One im Mülheimer Hafen statt. Die klassische Industriearchitektur des Gebäudes schuf einen stilvollen Rahmen für ein kulturelles Ereignis, das Fashion und Streetart zusammen bringt. Auf angenehmen 950qm Hallenfläche im unteren Bereich hatten sich die einzelnen Sneaker-Stände ihr Schlaraffenland aufgebaut und so stürzte ich mich ins Abenteuer.
Die „Sneakerness“ gilt als größte europäische Eventreihe für Footwear und fand nun schon zum vierten Mal in Köln statt. Sie bietet jährlich den besten Sneaker-Shops und privaten Händlern die Möglichkeit ihre Sneaker-Collections zu präsentieren. Vertretend in Köln waren zB. Afew, Asphaltgold, The Good Will Out, Overkill oder 43einhalb. Neben bekannten Marken wie Asics, Reebok oder Puma gab es auch interessante, unbekannte Marken, die diese Gelegenheit nutzten, um sich mit neuen Kollektionen oder innovativen Entwürfen zu etablieren.
Neben dem Angebot an Sneakerraritäten gab es selbstverständlich auch einen sogenannten Artcorner für internationale Graffiti- und Streetartkünstler. Wem seine bunten Schuhe immernoch zu langweilig waren, der konnte diese mit zB. Typos oder Illustrationen individualisieren lassen.
Vom vielen Schauen bekam ich schließlich doch etwas Hunger. Für das Wohl der Besucher sorgten verschiedene Snack- und Getränkestationen, die zum relativ kleinen Preis vom Burger- bis zum Vegetarierfreund jedes Herz glücklich machen konnten.
Nach einer kurzen Stärkung traf ich dann auf meinen sympathischen Interview-Partner Sergio, der mir als Mitbegründer der „Sneakerness“ ein wenig mehr zum Konzept erzählen sollte. Sergio ist ein „hübscher Junge aus Bern.“ Und er liebt Sneaker. Wie er selbst sagt und was man auch sieht.
uberding: Was steckt hinter der „Sneakerness“- für alle die es noch nicht wissen?
Sergio: Ganz viele Turnschuhe. Das ist wirklich ein Sneaker-Happening in einem coolen Rahmen. Viele coole Leute, die Bock haben ein paar coole Turnschuhe zu kaufen und vieles zu erleben.
uberding: Die erste Convention fand im Jahre 2008 in Bern statt- Wie seid ihr auf die Idee gekommen eine Messe für Sneaker-Raritäten zu starten?
Sergio:Ich mag das Wort Messe eigentlich gar nicht, weil wir keine Messe sind. Für mich ist Messe wirklich etwas trockenes. Ich bezeichne uns lieber als Convention. Es geht darum Händler, wie auch Konsumenten und Medien miteinander zu vereinen und in diesem Rahmen soll sich jeder wohlfühlen. Sie sollen etwas kaufen, oder auch nicht. Sie sollen sich unterhalten, etwas trinken und zusammen sein. Das alles, was mittlerweile schwerpunktmäßig online passiert, wollte ich zurück offline bringen. Dem Ganzen Handeln ein Gesicht geben war mir wichtig. Das darf in der heutigen Zeit nicht verloren gehen. Kultur ist da das richtige Wort.
uberding: Ihr wart mit der Sneakerness dieses Jahr bisher in Amsterdam, Zürich, Wien, bald in Warschau und gerade in Köln. Was wäre eure absolute Traumstadt für eine Convention (in den kommenden Jahren)?
Sergio: Als wir damals in Bern damit angefangen haben, ist damit schon ein großer Traum für mich in Erfüllung gegangen. Dann kam noch Zürich dazu und nächste Woche als sehr spannende Stadt auch Warschau. Mein absoluter Traum wäre auf jeden Fall Asien. Tokyo beispielsweise, weil die Leute dort ziemlich verrückt nach Turnschuhen sind. Und das möchte ich unbedingt mal erleben.
uberding: Wie erklärst du dir den Boom der Sneaker-Szene seit ihr mit der Sneakerness gestartet habt?
Sergio: Ich hab oftmals das Gefühl, dass Frauen ein sehr ausschlaggebender Indikator für Trends sind. Wenn Frauen gerne Turnschuhe tragen, dann schwappt das über. Jungs sammeln natürlich auch Sneaker. Aber das ist eher ein Hobby wie Briefmarken sammeln. Wenn es aber eher ein wenig mehr um Mainstream geht, dann sind es oft die Frauen, die dazu viel beigetragen haben. Generell beim Schuhwerk- sind es jetzt Crocs oder Havaianas. Und gerade sind es halt Turnschuhe an und für sich.
uberding: Wo kaufst du am liebsten Schuhe?
Sergio: Hier auf der Sneakerness. (lacht)
uberding: Hast du ein Lieblingspaar?
Sergio: Im Moment fahr ich wirklich auf Puma ab. Mit der neuen OG Kollektion haben die einen gewaltigen Schritt gemacht. Das ist mein absoluter Favorite Schuh in diesem Jahr.
uberding: Welche Stadt ist deiner Meinung nach für die angesagtesten Sneaker bekannt?
Sergio: Schwierig zu sagen. Aber ich denke Berlin ist da sehr on top, weil da so viele Releases statt finden. Von der Dichte her- ohne Witz- Bern und auch Zürich. Die Schweizer sind halt auch ein kleines besonderes Völkchen. (lacht)
uberding: Was war das Maximum, was du für ein Paar Sneaker ausgegeben hast (zB. Limited Edition)?
Sergio: Wirklich? Das waren so 1500$ bei ebay (da hatte der Dollar noch einen guten Kurs, sprich ca. 1,6). Das musste ich dann in 4 Raten abzahlen per PayPal. (lacht)
uberding: Letzte Frage. Was gehört für dich unabdingbar zusammen: Sneaker und “ .?
Sergio: Sneaker und“ Sneaker und eine gute Uhr. Ja.
– Vielen Dank Sergio und viel Erfolg weiterhin! uberding ist auf jeden Fall kommendes Jahr wieder dabei.
Bericht und Fotos: Eva Thonke