Seit Mia diesen Blog vor zehn Jahren gegründet hat, hat sich unglaublich viel getan in der Onlinewelt – und klar ist mittlerweile: Wer mitwachsen will, muss (und darf) früher oder später mit Marken kooperieren. Auch uberding ist da keine Ausnahme. Doch obwohl wir uns im gleichen Berufsfeld befinden, können auch wir uns manchmal ein sarkastisches Schmunzeln nicht verkneifen, wenn wir das Wort „Influencer“ hören. Denn mal ehrlich: Ähnlich wie einst „DJ“ oder „Blogger“ hat sich der Begriff innerhalb kürzester Zeit mit jeder Menge negativer – und schlicht absurder – Bilder aufgeladen.
Und das zu Recht: Auch wir müssen regelmäßig ziemlich herzlich lachen, wenn wir so durch die Accounts der ein oder anderen „Influencer-Perle“ scrollen. Eine auf dem Sushi platzierte Armbanduhr? Voll authentisch! Mit Kleidern in die Badewanne? Ganz natürlich! (Für mehr absurde Beispiele: Schaut euch unbedingt die Facebook-Seite „Perlen des Influencer-Marketings“ an!). Auch der Sparkasse ist dieser Trend offensichtlich nicht entgangen: Sie springt aktuell mit einer ziemlich gut gemachten Parodie auf den Zug auf.
„Der Bote“ und die Kwitt-App
Mit dem Launch der „Kwitt“-App (mit der man Freunden und Familien einfach und mobil kleine Beträge senden kann), hatte die Bank im letzten Jahr die Kunstfigur „Der Bote“ erfunden, die in einem seiner bekanntesten Auftritte in eine WG einbricht, um von einem völlig verängstigtem WG-Bewohner Geld einzufordern (2,60 Euro!), das dieser einem Bekannten schuldet und ihm doch so einfach schnell mit der Kwitt-App überweisen könnte. Das Ganze war schon ziemlich gut gemacht – und die muskelbepackte Kunstfigur wurde schnell zum Hit im Internet.
Da ist der nächste Schritt eigentlich nur logisch: Denn jetzt macht die Sparkasse „den Boten“ zum richtigen „Influencer“, samt eigenem Instagram- und Facebook-Account. Auf den Accounts präsentiert die Kunstfigur ihr Produkt (die „Kwitt“-App) mit einer guten Portion nackter Haut und Sarkasmus „ganz natürlich“ – etwa im Hosenbund direkt auf dem Sixpack oder im Kühlschrank zwischen seinen „Healthy Greens“ (#fridgegoals!).
Eine Kunstfigur wird zum „Influencer“
An seine Fans (die er übrigens liebevoll „Muckis“ nennt!) verteilt er aber auch ziemlich „tiefe“ Weisheiten („Freunde sind wie Sterne, die kannst sie nicht immer sehen, aber du weißt: Sie sind immer für dich da!“) und „praktische“ Ratschläge („Du willst Trends setzen? Dann setz dir erstmal Regeln!
Du willst Vorbild sein? Dann seh erstmal gut aus!“).
Damit trifft die Sparkasse schon ziemlich ins Schwarze – und die Accounts sind so unterhaltsam, dass wir „dem Boten“ fast gar abkaufen könnten, dass er seine 11,6 Tausend starke Followerschaft auf Instagram natürlich aufgebaut und nicht etwa mit Hilfe von Bots und Co. ergaunert hat. ;) Aber selbst das passt ja wieder ins Bild des perfekten Influencers aus der Hölle – chapeau! Ohne Werbung zu machen: Folgt auch ihr ihm schon auf IG? ;-)
Neben all dem Spaß und Sarkasmus, dienen die Accounts allerdings auch der Information. In kurzen Instagram-Story-Videos erklärt der Bote zum Beispiel, wie man die verschiedenen Funktionen der App nutzen kann – das kommt sicher gerade bei jüngeren Nutzern, an die sich die App primär richtet, gut an. Nur noch ein kleiner Tipp von Influencer(n) zu Influencer: Gestreifte Strohhalme, ein grüner Smoothie und Sukkulenten machen sich immer gut! ;)
PS: Um es in den Worten vom „Boten“ auszudrücken: „Danke für diese Kooperation, liebe Sparkasse! Das ist richtig geil von euch! Bussi Bussi!“