Schon als Kind habe ich Wälder geliebt. Habe ehrfürchtig in Baumkronen hoch über meinem Kopf geblickt und mit einem leichten Schauer auf dem Rücken vorsichtige Schritte über viel zu laut knackende Äste in ihre Tiefe gewagt.
Kaum ein Ort weckt gleichzeitig so viel Neugierde und Furcht im Menschen, wie der Wald. Seltsam, oder?
Als ich mit dem Can-Am F3 S durch den Schwarzwald fahre, erinnere ich mich an das Gefühl aus meiner Kindheit. Ein angenehmer Schauer läuft mir über den Rücken. Gerade noch war ich auf weiten Landstraßen unterwegs, jetzt umschlingen mich auf einmal Wald und Felsen. Das grelle Sonnenlicht von eben, blitzt nur noch hin und wieder durch die dunkle Tannenspitzen.
Im Seitental der Hölle
„Willkommen in der Höllenschlucht“, lese ich auf einem Schild am Wegesrand. „Willkommen auf der dunklen Seite“, denke ich unweigerlich. Der Schwarzwald liegt zwar quasi in meiner Nachbarschaft, doch ich schaffe es viel zu selten hierher. Doch irgendwie hat er mich angezogen an diesem Spätsommertag. Auf der Suche nach einer Route für meine Spritztour mit dem Threewheeler war mein Ziel schnell gefunden: Das mystische Höllental, genauer gesagt die Ravennaschlucht, ein schmales aber besonders beeindruckendes Seitental der „Hölle“.
Neun Kilometer schlängelt sich meine Route durch eines der eindrucksvollsten Täler des Schwarzwalds, links und rechts ragen bis zu 600 Meter hohe Felswände in den Höhe. Den Namen bekam die Schlucht wohl zu Zeiten, in denen man sich hier noch mühevoll auf unbefestigten Wegen fortbewegen musste: Damals wurde die Durchquerung der steilen Schlucht wohl schnell zum „Höllentrip“. Ich sitze auf meinem Weg dort hin zum Glück fest im Sattel, beziehungsweise im mir bereits vertrauten Ledersitz des Can-Am F3 S, den ich im Sommer bereits bei einer Tour nach Mannheim testen durfte.
Mit dem Can-Am F3 S Richtung Ravenna-Brücke
Mit 115 PS und dem speziellen Sportmodus des F3 S neige ich mich dank dem Halt der drei Räder elegant und sicher in die Kurven – bei voller Fahrt. Yeah! Die Hölle fühlt sich gar nicht Mal so schlecht an. Über meinem Kopf tut sich das wohl bekannteste Wahrzeichen des Höllentals auf: Ein bronzefarbener Hirsch, der auf einem Felsen in luftiger Höhe glänzt. Ein Mythos besagt, dass einst ein Hirsch auf der Flucht vor Jägern den ca. 50 Meter weiten Sprung über das Tal schaffte.
In der mystischen Atmosphäre des Schwarzwalds ist es leicht, an Märchen wie dieses zu glauben. Auch um die Ruine Falkenstein, die hier ganz in der Nähe liegt, ranken sich diverse Geschichten. Doch genug von Märchen! Auf die letzten Kilometer fordere ich den F3 S noch einmal und gebe Gas, bevor mich Abends der Stau der Stadt wieder hat. Ich bin durch und durch eine Stadtmensch, der insbesondere in ländlicheren Gegenden den Fahrspaß zu schätzen weiß.
Und dann tut sie sich vor mir auf: Die Ravenna-Brücke, ein rund 200 Meter langes und 37 Meter hohes Viadukt, die gerade von der berühmten „Höllentalbahn“ überquert wird. Hier nehme ich mir dann auch die Zeit, die Gegend noch etwas zu Fuß zu erkunden, bevor es finster wird, hier im Schwarzwald. Ein kleiner Wanderweg führt zu den Ravenna-Wasserfällen. Hier prallt das Wasser aus einer Höhe von 16 Metern auf harten Fels. Es ist Zeit für die Rückfahrt – die geht passenderweise in Richtung des kleinen Örtchens „Himmelreich“.
Pingback:Nachhaltig in den Urlaub mit stuub - Ferienwohnungen im Schwarzwald