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Gute Aussicht! Städtereise nach Tilburg und Breda

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Wer hätte gedacht, dass eine Provinz im Süden der Niederlande so magisch, vielseitig und wunderschön sein kann? Dass es hier gleichermaßen Wasser, Sand und urbane Städte zu entdecken gibt? Die Rede ist von Nordbrabant und in diesem Artikel berichte ich euch von meinem zweiten Trip in die am schnellsten wachsende Region der Niederlande.

Auf meinem Reiseplan für diesen Trip stehen das gemütliche Tilburg und die historische Stadt Breda. Nach meiner knapp sechsstündigen Fahrt von Stuttgart nach Tilburg soll meine Reise im Künstlerkomplex Doloris weitergehen. Dort erwartet mich das Designlabyrinth Meta Maze ein Walkthrough-Kunsterlebnis, das seinesgleichen sucht. Kameras, Uhren und Telefone müssen draußen bleiben, damit man sich 100% auf die künstlich erschaffene Welt einlassen kann. Kein Problem! Nach einem kurzen digitalen Briefing geht es mit dem Aufzug in den zweiten Stock. Kurz ein Drink in der Bar, bevor man von einem der „Gatekeeper“ abgeholt und mit verbunden Augen bis zum Portal des Meta Maze geführt wird.

Must-Do in Tilburg: Doloris‘ Meta Maze

Meine erste Anlaufstelle war die kreative Gegend „Spoorzone“, genau gesagt das „Meta Maze“ und ich begab mich durch surreale Welten in Tilburg. Ein Sprung ins Unbekannte und das Abenteuer beginnt. Nachdem man mehrere quietschende Türen durchschritten hat, taucht man in ein geheimnisvolles Universum ein. Raum und Zeit sind ab jetzt komplett vergessen. Nun heißt es sich für eine der vielen Abzweigungen zu entscheiden, noch tiefer ins Ungewisse vorzudringen und dabei surrealistische Kunstwerke zu bestaunen.

Vielerorts muss man durch enge, dunkle Gänge krabbeln, auf Leitern klettern oder durch Wände gehen, um in neue Welten zu gelangen. Ein Erlebnis für alle Sinne und ein echtes must do in Tilburg! Anschließend geht es zum Sundowner auf die Dachterrasse des ehemaligen Postverteilzentrums, auf dem sich die Rooftop-Bar befindet – nebst wirklich guten Cocktails, wird hier superlecker Fingerfood aus aller Welt serviert. Was ein beeindruckender Start in meinen zweiten Trip nach Nordbrabant! Zeit, es sich im Holz-Wagon „Saloon“ des „Stadscamping Tilburg“, mitten im „Spoorpark“, gemütlich zu machen. Vom City-Campingplatz aus sind es nur wenige Meter bis zu den coolsten Locations der Stadt: Restaurants, Bars, Skatespots, Geschäfte, Museen – alles fußläufig zu erreichen. Das Titelbild dieses Artikels zeigt übrigens den Aussichtsturm „Kempentoren im Spoorpark“ in Tilburg.

Schnitzeljagd für Streetart-Liebhaber

Aufschwung und los durch Tilburg City. Mit dem Support einer kleinen Stadtkarte und einem schnittigen E-Step unter mir, heißt es am zweiten Tag, Tilburg, die gemütliche Stadt in der Provinz Nordbrabant zu entdecken. Eine Streetart-Tour ist immer eine schöne Art, die urbane Seite einer Stadt kennenzulernen – und ganz besonders, wenn man sich an einem Hotspot für Graffiti und Street-Art befindet.

Auf der Jagd nach den besten Murals vor der Linse durchquere ich verschiedene Viertel, entdecke überraschende Schätze und spüre dabei den schnellen Puls der Stadt. Die Atmosphäre Tilburgs lässt sich auf dem E-Step bestens aufsaugen: Großer Funfaktor und sehr empfehlenswert! Nächster Stop: Der äußerst fotogene Kulturtreffpunkt LocHal, der sich direkt hinter dem Bahnhof befindet. Im Waggon-Café Stoom 013 genieße ich eine Tasse Kaffee und lasse dabei den Industriecharme des ganzen Areals auf mich wirken, bevor ich den Spuren der Kunst weiter folge.

Wandern und Kunst – der Andraeas Schotel Hiking Trail

Wie ihr wisst liebe ich es zu Wandern. Was ihr aber vielleicht noch nicht wisst: Ich wandere selten des Wanders wegen, sondern meistens mit einem Ziel. Ein Ziel, dass mich antreibt um drei Uhr nachts aus dem Bett zu klettern oder an einem Tag 15 Kilometer durch Nordbrabant zu marschieren. Meistens ist es der Sonnenaufgang oder sternklare Nächte die mich antreiben.

Dieses Mal sind es Kunstwerke entlang des Andreas Schotel Trails, der der etwa 20 Minuten außerhalb der Stadt Tilburg liegt. Inszenierungen von Künstler, die fast schon im Einklang mit der Natur entlang des etwa zehn Kilometer langen Andreas Schotel Trails die Entwicklung der Landwirtschaft im 20. Jahrhundert aufzeigen. Auch wenn meine Fußsohlen zwischenzeitlich brennen, animieren mich die Kunstwerke entlang des Trails (mehr dazu hier) immer wieder zum Weiterlaufen. Am Ende des Tages meldet mir die Health-App etwa 21.263 Schritte. Dürfte somit um die 15 km entsprechen. Etwas mehr als mein üblicher Tagesdurchschnitt: check!

 

 

Breda: Moderne meets Gotik

Auch im schönen Breda geht es zunächst kunstvoll weiter – die Holländer haben unbestritten ein Faible für Kunst und definitiv nicht nur große Meister wie Vincent van Gogh hervorgebracht. Auf einer weiteren Street-Art Tour, begleitet von einem Guide, erfahre ich dieses Mal einiges an Background-Wissen. So beeindruckt schon das erste Kunstwerk, das wir anvisieren, nicht nur mit seiner Ästhetik, sondern vor allem mit der Geschichte dahinter. So stellte Anni, eine alte Dame, die seit ihrer Kindheit in dem Haus wohnt, an dem sich die „Blindwall“ für das Mural befindet, die Wand vor einigen Jahren zur „Verschönerung“ zur Verfügung. Einzige Bedingung: Man möge hier bitte die ehemals benachbarte Kirche, die einem Shoppinggebäude weichen musste, malen, da sie diese so sehr vermisse. Gesagt, getan! Buchen könnt ihr eine solche Streetart Tour bei Blind Walls Gallery.

An den Häuserwänden wird Geschichte zum Leben erweckt, aber auch das aktuelle Zeitgeschehen wie beispielsweise in „Loading Street Art“, gespiegelt. Von den Künstlern der Neuzeit, geht es auf den fünfhöchsten Turm der Niederlande und damit historisch einige Jahrhunderte zurück. Der 97 Meter hohe Kirchturm der Groten Kerk Breda wurde zwischen 1468 und 1509 in brabant-gothischem Stil erbaut. Über eine enge Wendeltreppe mit 287 Stufen erreiche ich die Plattform, die sich auf 60 Metern Höhe befindet. Auf dem Weg nach oben wird es hier und da schon mal etwas enger, aber für die spektakuläre Aussicht über die Stadt lohnt sich das kleine Abenteuer allemal ;).

 

 

Von urban zu grün. Meine übrige Zeit in Breda verbringe ich in der üppig-grünen Gegend namens „Markdal“. Nach einer Nacht im wunderschönen B&B Nuwenhuys, einem denkmalgeschützten Bauernhaus, etwa 20 Fahrradminuten vom Zentrum Bredas entfernt, verbringe ich den nächsten Morgen und somit den Abschluss meines Niederlande-Trips – natürlich – on a boat.

Am Belcrum Beach miete ich mir ein kleines Motorboot und schippere durch die Kanäle der Stadt Richtung Markdal. Rechts und links ziehen farbenfrohe, schmale Häuser an mir vorbei, vor mir das Glitzern des Wassers, das Summen und Brummen der Stadt in den Ohren. Ein Trip ganz im Sinne von „der Weg ist das Ziel.“ Zugegeben, ein etwas abgedroschen Zitat, aber dieses Mal, einfach so was von wahr.

Na, auch Lust bekommen auf einen Nordbrabant-Kurztrip? Alles über die vielseitige Region, direkt hinter der deutsch-niederländische Grenze, findet ihr hier: visitbrabant.com

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Thies

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