Sonntag und früh aufstehen? Zwei Dinge die ich wirklich nur kombiniere, wenn es unbedingt sein muss. Oder wenn der Zehn-Uhr-Termin so verlockend ist, dass ich einfach nicht anders kann. Am Sonntag auf dem Programm: Käse! Ich bin wach! Nachdem wir uns die letzten Tage die Bäuche vor allem mit Fleisch, Mehlspeisen und edlen Tropfen vollgeschlagen hatten drehte sich gestern Vormittag alles um ein Produkt, das nicht gerade als typisch Südtirol gilt.
Genau das will Hansi Baumgartner ändern. Zunächst war das Lebensmittel nur eins von vielen, die er spannend fand. Doch im Hobby Käse sah er schnell mehr Potential. Vor fast zwanzig Jahren gründete er deshalb Degust, um die Fähigkeiten der Südtiroler Sennen zu bündeln und zu vermarkten. Die Südtiroler selbst hatten anfangs so gut wie kein Interesse an dem Milchprodukt. Einmal überzeugt ließen sich sowohl Sennen als auch Gastwirte und Einwohner aber doch darauf ein und vertrauten ihrem Käse-Experten ihre Produkte sowie einen entscheidenden Teil ihrer Menüfolge an. „Gut Ding will Weile haben“ – daran scheinen sich die Südtiroler wirklich zu halten.
Meiner Meinung nach gibt es ja wenig besseres als aromatischen, würzigen Bergkäse, aber gestern wurde ich auch endlich zum Fan von Grau- und Ziegenkäse. Hansi Baumgartner jongliert bei Degust mit Tradition und Innovation: Zum einen lagert und vermarktet er traditionelle Käse, zum anderen veredelt er sie und entwickelt neue Kreationen wie Lakritzkäse, Camembert mit dunkler Schokolade oder Blauschimmelkäse mit Kakaonote. Dass er seine Hartkäse in einem ehemaligen Bunker lagert, hat uns nur kurz gewundert: Klima und Luftzug eignen sich scheinbar hervorragend für die Reife. Kann ich fachmännisch nicht einschätzen – aber mein Gaumen gibt ihm absolut recht. Unfassbar, was wir da zu probieren kriegten!
Das einzig Schlimme am Besuch beim Käse: Keine Zeit, den mitgebrachten Laib gebührend zu feiern! Kaum zurück aus Südtirol hieß es gestern Abend nämlich schon wieder Koffer packen: Dank meiner fleißigen Umzugshelfer können Mia und ich schon heute in den Flieger nach Mexico steigen! Ich hoffe, Hotel Mama (wo ich momentan Umzugskartons und Co. zwischenlagere) freut sich über das gute Stück…
Um die angefutterten Kalorien direkt zu verwerten (naja, eigentlich nur um Platz für Neue zu schaffen, aber man kann es ja mal versuchen) stapften wir wenig später die Plose hinauf zur Schatzerhütte.
Franz Pernthaler kocht dort, mit kleinen Unterbrechungen, seit dreißig Jahren. Neben einer gelungenen Mischung aus handfesten Hüttengerichten und ausgefallenen Menüs bietet er seit einigen Jahren auch seinen Gästen an, länger als nur für ein paar Stunden das traumhafte Panorama rund um die Schatzhütte zu genießen: Sechs Gästehütten laden zur Nacht in den Bergen. Wer kommt mit?
Aber zurück zum Essen: Omnomnom, was anderes kann ich als Social Media-Nerd leider nicht dazu sagen. Alter, war das lecker! Dass mir mal Wild so richtig gut schmecken würde hätte ich selbst nicht gedacht, und dass ein so bekannter Koch weiß, dass es nun mal kein besseres Dessert gibt als Erdbeeren mit Eis… Hach.
Und damit endete mal wieder ein wunderschönes, viel zu kurzes Wochenende im Land des Genusses (Wie war das? „Es gibt hier nichts, was nicht schmeckt!“) – ahora vamos a Mexico! Wie immer versuchen wir euch live und in (Filter-)Farbe über instagram mit Bildern zu versorgen, und sonst hört ihr von uns, wenn wir angekommen sind!
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