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Weltschmerz im Dezember: 10 Gründe, warum es uns eigentlich verdammt gut geht.

Trübes Wetter, trübe Gedanken. Mit dem ersten Nieselregen und der frühen Dunkelheit schiebt sich Jahr für Jahr auch immer wieder eine gewisse Melancholie in meinen Kopf. Da sind dann Wolken vor der Linse, die ich nicht so einfach wegschieben kann. Ich werde dann nachdenklich, beginne mir in meiner persönlichen Quizshow unangenehme Fragen zu stellen und schneide bei den Antworten nicht immer unbedingt gut ab. Weltschmerz-Stimmung. Jetzt ist diese Zeit allerdings für diesen ganzen Planeten eine schwierige, eine tragische, eine bitterkomische. Paris, Beirut, Syrien, Korea und eine noch viel längere Liste liegen diesen Dezember schwer auf den Schultern. Im eigenen Trübsal gibt es dann einen Ruck und eine neue Frage: sollten wir alle nicht einfach mal klar kommen? Denn eigentlich und mehr als vielleicht haben wir es verdammt gut. Hier sind 10 Dinge, die uns froh machen sollten.

10 Gründe, weshalb es uns besser geht, als wir manchmal glauben

1. Wissen ist möglich.

      Ich weiß etwas nicht? Ich will etwas verstehen? Ich will etwas lernen? Das geht. Ich kann Dinge herausfinden und die Möglichkeiten dazu sind schier endlos. Im Internet, in Büchern, in freien Gesprächen. Ich bin zur Schule gegangen und habe selbst entschieden, wo und was ich studieren möchte.

Wenn ich will, kann ich endlos weiterlernen.

2. Wir haben ein Zuhause.
Damit meine ich jetzt nicht diesen magischen Ort „Heimat“, über den man viel philosophieren kann. Ich meine Zuhause, einen Ort, in dem wir uns mit unserem Leben eingerichtet haben. Eine Haustür, die wir abends aufschließen können und die Zuflucht bedeutet. Dinge, die wir mühevoll gesammelt haben und an denen unser Herz hängt. Ein Bett im Warmen. Ein Dach, das Schutz bedeutet.

3. Wir haben Freunde. Überall.
Andere Menschen machen uns reich. All die geteilten Momente, Erinnerungen, die Gespräche und auch die Streits sind so verdammt kostbar. Heutzutage haben wir außerdem nicht nur Freunde an einem Ort, sondern ganz oft überall auf der Welt. Das ist manchmal traurig, wenn man die Freundin in Los Angeles vermisst, aber in den meisten Fällen großartig, wenn man sich vorstellt wie weit unser eigenes Netzwerk reicht und wo man sich überall wiedersehen kann.

4. Essen – was und wann wir wollen.
Ich liebe Essen und finde es schwer mich für eine Lieblingsmahlzeit oder ein Lieblingsgericht zu entscheiden. Dass ich das hier so schreiben kann, ist bereits ein Zeichen für Luxus, denn es bedeutet offenbar, dass ich so viel Essen am Tag bekommen kann, wie ich möchte. Und dass ich dabei frei entscheide, was das sein soll. Gestern hatte ich Mexikanisch, heute Abend gibt es um die Ecke eine Pho. Ich darf jeden Tag über den Tellerrand in die Welt schauen, im wahrsten Sinne des Satzes.

5. Wir haben Wasser.
Ich selbst vergesse das gerne. Die Möglichkeit immer ein volles Glas bekommen zu können und sich dann mit Themen à la „Wie schaffe ich es ausreichend zu trinken?“ auseinanderzusetzen, wird schnell paradox, wenn man bedenkt, dass über 700 Millionen Menschen keinen Zugang zu Wasser haben.

6. Wir haben diese Schmetterlinge und die Liebe.
Die Liebe lässt uns einiges vergessen und in Kauf nehmen. Die Liebe malt immer noch die schönsten Bilder in meinen Erinnerungen. „Weißt Du noch, als wir…,“ ist der Anfang vieler schöner Geschichten, die mir Herzklopfen bereitet haben. Neben einem geliebten Menschen aufzuwachen, gibt auch schweren Tagen einen guten Start. Verliebt sein ist für mich wahrscheinlich eines der reinsten Gefühle. Auch trotz ihrer möglichen Grausamkeit glaube ich fest: Liebe lohnt sich.

7. Wir haben all diese Erinnerungen.
Mein Kopf ist voll mit Geschichten. Zu vielen davon habe ich Bilder auf dem Bildschirm oder auf Fotopapier, ansonsten trage ich sie in leuchtenden Farben im Kopf und Herzen. Magische Momente waren das. Viele davon ganz groß und atemberaubend, manche von ihnen sehr traurig. Sie alle machen mich reich und in ihrer Summe zu dieser Version meiner selbst.

8. Wir können wachsen.
Wir können ausprobieren und Abzweigungen nehmen. Wir können uns neu ausrichten und Lösungen finden. Auf eine Art können wir viel und müssen wenig. Wir dürfen Wege suchen und dabei wachsen. The sky is the limit.

9. Wir haben die Wahl.
Auch wenn es sich manchmal nicht so anfühlt, dann haben wir doch in den meisten Fällen Alternativen. Statt nur eine Möglichkeit zu haben, gibt es viele Türen. Am Ende stehen wir uns am ehesten selbst im Weg.

10. Wir können reisen und die Welt sehen.
Trotz all der Misere, die Welt fasziniert mich immer noch. Ich liebe das Kribbeln im Bauch, wenn ich einen ganz neuen Ort irgendwo auf dem Planeten betrete. Die Gänsehaut über einen Sonnenuntergang, die Ruhe, die ich mit Blick aufs Meer empfinde und das Glück, das alles fühlen zu dürfen, dafür lohnt es sich.

Worüber seid ihr besonders glücklich? Und womit vertreibt ihr euch Melancholie und Trübsal im Dezember?

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Livia

Mit 5 Jahren wollte ich Archäologin werden, um verborgene Schätze zu finden. Diesen Wunsch habe ich heute immer noch, aber die Suche hat sich mittlerweile in die Welt vor meiner Haustür und die hinter meinem Bildschirm verlagert. Musik, die mein Herz zum tanzen bringt, Menschen, die mich begeistern, Bilder und Sprache, die mich verzaubern. Spannende Geschichten. Gerne auch Alltägliches, das durch einen Twist zum Besonderen wird. Manchmal braucht es einen zweiten Blick.
Mittlerweile starte ich meine Schatzsuchen vom Süden Deutschlands aus, wo ich momentan Medienwissenschaft und Anglistik studiere. Mode, Musik, Film, Literatur, leckeres Essen, Reisen, Kunst sind ein paar der Leidenschaften, denen ich immer wieder auf der Spur bin.
Ich mag gute Geschichten. Einige will ich teilen. Also bin ich nun bei Uberding.