Warsteiner hat uberding zur Hopfenernte in das größte, zusammenhängende Hopfen-Anbaugebiet der Welt eingeladen: Die Hallertau in Bayern. Hier läuft der Anbau von Hopfen für Warsteiner unter dem hohen Anspruch der IGN, der Vermarktungs- und Vetriebs GmbH für Hopfen.
Der Ertrag der gesamten Hallertau deckt gut 86% des Bedarfs in Deutschland – und sogar 34% weltweit. Die IGN pflegt eine enge und familiär wirkende Beziehung zu den Hopfen-Höfen, die eine sehr angenehme Atmosphäre vermittelt.
Ein ziemlich nicer Tag in Hallertau
Nach meiner Ankunft am Vorabend unseres Erntetages durfte ich mich von der vorzüglichen Küche des Landgasthofes in Rohrbach beeindrucken lassen. Mein Abendessen war so gut, dass ich an die Sterne-Küchen denken musste. Junge Junge. Der Empfang war äußerst sympathisch. Mit einem von zwei Brauern und einem Warsteiner Vertreter fing der Abend schon lustig an.
Hallertau, 23 Grad, pralle Sonne
In diesen Tagen werden die letzten Reben eingeholt. Mitte Oktober ist die Erntezeit vorbei.
Bei der Anfahrt zeigten sich schon großflächig abgeerntete Hopfengärten, die von der Straße aus in ihrer Erscheinung an dieses Faden-Fingerspiel erinnern – aber nicht so enthusiastisch – eher mit etwas Friedhof-Atmosphäre. Ganz zum Kontrast des reifen Hopfen, der vor Kraft und Lebendigkeit nur so strotzt.
Das Hanfgewächs ist beeindruckend: Es wächst in seiner besten Zeit, je nach Sorte in den Monaten von Mai bis August, bei guter Witterung rund 25cm pro Tag (!). Da kann man fast beim Wachsen zusehen.
Nach der „Winterpause“ werden die Reben bereits im April, wenn die ersten Sprösslinge aus dem Stock wachsen, darauf vorbereitet an rund 9 Meter langen Drähten Richtung Sonne entlangzuklettern. Die langen Drähte werden im Winter, wenn der Boden gefroren ist, mit einer Kanzel am Traktor in mühsamer Handarbeit an einer Art Oberleitungen befestigt. Hopfen wird übrigens in der Hallertau schon seit dem Jahr 800 angebaut. Damals war das System natürlich nicht so ausgereift, aber heute weiß man genau wie es geht.
Würde man in der warmen Zeit mit den schweren Maschinen in den Hopfengärten arbeiten, würde der Boden geschädigt, denn der Hopfen mag es locker und nicht unter Druck. Passt zu mir. „Immer locker“ mag ich. Der Hopfen: Mein Freund.
Schon gewusst? Kleine Hopfenkunde
Ob die Dolden reif sind, sieht und riecht man am gelben „Hopfenmehl“, welches zwischen den Blättern in der Dolde gebildet wird. Dieses Lupulin ist kristallartig glitzerndes Harz: der Hauptaromageber für das Gebräu, für unser Bier.
Ich empfinde das Aroma krass intensiv und trotzdem duftet es wirklich sehr weich und angenehm. Wenn man mal an einem Feld vorbei kommt, kann ich empfehlen sich mal eine Dolde zu pflücken und zu öffnen um in den Genuss diesen Duftes zu kommen.
Apropos wohlriechender Duft: Eine Dame des Hauses am Hof hat für uns gekocht. Da mag man die Diversität der Esskultur in Berlin und sonst wo lieben – aber die Hingabe und das spezielle Know-How für die traditionellen Gerichte dort sind sagenhaft. Innerhalb von 24 Stunden wurde ich gleich zwei Mal vom Essen beeindruckt. Respekt, das galt bei mir bislang nicht als gerade leicht.
Nach schon 2-3 Minuten ist der Anhänger des Traktors voll beladen und eine Feldfurche ist abgeerntet.
Ich durfte auch mal 3 Minuten was tun: Dolden pflücken. Ich kam auf 495 Gramm. Wow. Für meinen harten Einsatz gab es eine Magnumflasche Bier. OKAY. Etwas überbezahlt, but I can handle this.
Die Dolden werden am Hof in einer Halle von einer Maschine unversehrt abgetrennt und in nur 4 Stunden in einem Hightech Ofen adäquat getrocknet, um dann in 65 Kilo Paketen mit genauen Daten über Herkunft, Uhrzeit, Sorte etc. abgepackt zu werden. Vom Feld zum Verkauf in einem halben Tag. Ziemlich fresh.
Der Rest der Pflanze wird mit dem Draht, der den Hopfen umschlungen hat – und auch nicht mehr hergeben wird – zerhäckselt und als Dung wieder aufs Feld gebracht.
Eingangs bei der Brauerei werden später hochfrequentiert die Dolden nach über 500 Substanzen getestet, die Aufschluss über die Qualität des Hopfens geben. Durch stetige Weiterentwicklung wird die Liste nach Substanzen, nach denen der Hopfen geprüft wird unaufhaltsam länger und das Know-How nimmt stetig zu.
Wenn ihr das nächste Mal eine Flasche Warsteiner in der Hand haltet lasst euch gesagt sein: Eure Flasche lässt sich identifizieren, jedes Bier von Warsteiner lässt sich auf ihre Herkunft, sogar bis auf den genauen Teil des Feldes, zurückverfolgen. Das garantiert auch dem Erzeuger Sicherheit.
Stell dir vor, du hast irgendwo eine Verunreinigung und musst dann den Fehler erst suchen. So ist sichergestellt, dass der Qualitätsstandard gleichbleibend hoch ist. Darauf stoßen wir an!
Dieser warmherzige, sonnige Tag bleibt mir gerne in Erinnerung: Gute Menschen dort.
Übrigens: Warsteiner bietet auch Brauereibesichtigungen an. Dazu könnt ihr euch einfach mal auf der Warsteiner Website umsehen.
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