Es ist schon ein ziemlich beeindruckender Anblick, der sich mir ergibt, als mein Taxi in die Einfahrt des The Grove Hotels einbiegt.
Auf einem riesigen Grundstück (300 Acres um genau zu sein) 30 Kilometer außerhalb Londons auf einer kleinen Erhöhung gelegen, sieht man das eindrucksvolle Gebäude schon von weitem. Eingebettet ist es in schönste englische Landschaft: ein Golf-Resort zu jeder Seite, dazwischen sich im Wind sich neigende Gräser, Gewächshäuser und kleine Bäche und im Hintergrund satt-grüne Wiesen so weit das Auge reicht.
Das Gebäude selbst könnte mit seinen Türmchen und Winkeln ebenso gut aus einem Jane-Austen-Roman stammen – als Schauplatz für die ein oder andere adlige Romanze vielleicht. Für mich diente das Hotel als ebenso passende Übernachtungskulisse im Rahmen meiner Reise zu „Hogwarts in The Snow“ in den Warner Brother Studios London – die praktischerweise per Shuttle in nur zehn Fahrtminuten vom The Grove gelegen sind.
The Grove – ein Hotel wie aus einer anderen Zeit
Doch das 5-Sterne-Hotel zieht nicht nur für Harry-Potter-Fans und Profigolfer an (Tiger Woods soll hier schon genächtigt haben!): Auch Ruhesuchende und Wellness-Fans würden hier sicher auf ihre Kosten kommen. Der riesige Sequoia-Spa des Hotels bietet von der Hotstone-Massage bis hin zur (zugegebenermaßen ziemlich kostspieligen) Diamanten-Beauty-Routine, wirklich alles, was sich das Wellness-Herz wünschen könnte. Bei nur einer Übernachtung blieb mir leider keine Zeit, diesen Bereich des Hotels auszuprobieren.
Nicht nehmen lassen habe ich mir allerdings einen ausgiebigen Morgen-Spaziergang über die Anlage – im typisch-englischen Nieselregen, der dem Charme des Hotels allerdings nichts abhaben kann. Im Gegenteil: Durch das dunkle Dezember-Wetter bekomme ich noch mehr das Gefühl in eine andere Zeit katapultiert worden zu sein.
Blaues Blut und schwarze Badewannen
Und tatsächlich blickt das Anwesen auf eine lange und spannende Geschichte zurück: Zunächst befand es sich in Besitz eines Grafen – des Earls von Claredon – in den 1920ern wurde es als Reit- und Mädchenschule umfunktioniert und während des zweiten Weltkriegs diente es als geheimer Treffpunkt für hohe, britische Militärs. 1996 wurde das Gebäude grundsaniert und zu einem charmanten Luxus-Hotel umgebaut, in dem seither sogar Queen Victoria höchstpersönlich genächtigt hat.
Doch auch ohne blaues Blut fühlt man sich hier zu jeder Zeit als etwas Besonderes. Dafür sorgen nicht nur die auffällig zuvorkommenden Mitarbeiter, sondern auch die (anders als man meinen könnte) äußerst modern gestalteten Hotelzimmer. Das riesiges Doppelbett meiner Suite ist zwar etwas hart vor meinen Geschmack – das macht allerdings ein großer, gelber Ohrensessel aus samtigem Stoff wieder wett, in dem es sich im Schneidersitz mit Laptop und starkem WiFi bewappnet wunderbar arbeiten lässt. Alternativ dazu hätte es auch einen kleinen Schreibtisch gegeben – der mir in diesem Fall allerdings als Ladestation für Kameras und Co. gedient hat.
Mein persönliches Highlight des Zimmers ist allerdings das super moderne Bad, in dem ich mir Abends nach einem langen Tag in den Warner Brother Studios noch ein heißes Bad einlasse: Die wunderschöne, freistehende Badewanne könnt ihr bei eurem Besuch hier auf keinen Fall ungetestet lassen!