Spontaneität und gute Freunde sind so zwei Sachen, die für mich jedes Wintertief erträglich machen. Das war schon im Dezember so, und auch letzte Woche galt: Raus hier, aber flott! Der März war zwar dieses Jahr eigentlich ein wirklich guter Monat – uberAbschluss, uberHochzeit, uberFreiheit – aber er ist auch grau, kalt und teilweise etwas trist. Umso besser also wenn man Menschen um sich rum hat, die bei einem Glas Wein spontan sagen “So ein Tag in Oslo klingt eigentlich echt ganz gut…” und am nächsten Morgen beim nüchternen Erwachen keinen Rückzieher machen, sondern einfach mit ins Boot, oder in diesem Fall in den Flieger springen. Schwups, keine Woche später standen wir in Norwegens Hauptstadt, konnten unser Glück mit dem Wetter kaum fassen und schlüpften schnell noch in die langen Unterhosen, denn minus 5° fühlen sich in Oslo doch nochmal kälter an als in Mainz.

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Eigentlich hatten wir geplant, uns nach einer ausführlichen Fjordrundfahrt im Munch-Museum aufzuwärmen. Toll, dass unser Trip genau auf einen Montag fiel: Die langen Fjordrundfahrten gibt es off-season nur am Wochenende, und Museen haben Montags ja bekanntlich geschlossen. Was solls, dachten wir uns, buchten eine kleine Fährfahrt die durch den tollen Blick vom Wasser trotz Kürze und Überteuerung überzeugte und stapften eifrig drauf los. Erster Halt: Die Neue Oper! Das Opernhaus wurde vom Architekturbüro Snohetta entworfen und 2008 eröffnet. Sie liegt direkt am Hafen, und so bedeckt mit Schnee und umgeben von Eis sah sie mit ihren weißen Marmor-Wänden besonders edel aus. Passt auch, denn die Oper soll an einen Eisberg erinnern. Der Clou an dem Gebäude: Das Dach ist komplett begehbar und eignet sich sicher auch für gemütliche Picknicks im Sommer (und, wenn man etwas mehr Mut gehabt hätte, bestimmt auch zum Rodeln.. Aber wir hatten leider keinen Schlitten dabei).

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Anschließend bestiegen wir am Rathaus (in dem übrigens der Nobelpreis verliehen wird!) das kleine Touristenboot, das uns einmal um den Hafen schipperte.

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Wir ließen die Museumshalbinsel Bygdoy links liegen und machten uns stattdessen auf den Weg zum Vigeland-Skulpturengarten. Der riesige Frognerpark wäre auch ohne die Stein- und Bronzeskultpuren des Bildhauers Gustav Vigeland einen Besuch wert – ein einziges Winterparadies! Die Skulpturen sollen den Lebenslauf des Menschen darstellen, im Sommer trägt zur Schönheit des Gartens ein Wasserspiel bei.

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Auf dem Weg zum Skulpturengarten hat uns übrigens vor allem das wunderschöne Frogner-Viertel beeindruckt, das nicht wenig an andere europäische Hauptstädte wie Paris oder London erinnert.

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Bevor wir uns zurück in die Innenstadt machten zog es uns über Majorstuen noch ins It-Viertel Grünerlokka, Teetrinken und aufwärmen. Das Viertel ist wirklich sehenswert, aber die Preise sind gesalzen! Möglich, dass das der teuerste Früchtetee meines Lebens war. Generell ist Oslo – so wie eben ganz Skandinavien – wirklich nicht gerade billig. Aber es lohnt sich, etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Ich denke gerade zum Beispiel über einen Trip entlang der Fjorde im Sommer nach. Diesmal lag unser Hotel allerdings sehr zentral in der Nähe der Einkaufsstraße Karl Johans Gate, an deren einem Ende das norwegische Parlament, am anderen Ende der Königliche Palast stehen. Die Straße selbst ist durch weitere Prachtbauten wie das Nationaltheater gesäumt, im kleinen Spikersuppa-Park kann man im Sommer sicher gut Eis essen oder Kaffee trinken – jetzt war eine Eislaufbahn aufgebaut.

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Um die Ecke liegt auch die Nationalgalerie, die mit Werken von Edvard Munch, Pablo Picasso und Henri Matisse lockt – uns aber ja leider verschlossen blieb. Hm, eigentlich nicht so schlimm – sondern ein Grund mehr, nach Oslo zurück zu kehren!

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Lisa
Lisa

Lisa Mattis ist überzeugte Optimistin und hat ein innigeres Verhältnis zu ihrem Koffer als zu ihrem eigenen Bett. Die Flugbegleiterin ist wirklich immer unterwegs und würde auf offiziellen Formularen unter dem Punkt Beruf manchmal gern "Reisende" eintragen. Ob im Flieger, im Dschungel oder auf den Straßen einer unbekannten Stadt, so lange die Kamera aufgeladen ist fühlt sie sich eigentlich überall wie zu Hause.

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