Wusstet ihr, dass ich bei meiner allerersten Fernreise schon 22 Jahre alt war? Schon oder erst? Ich weiß es nicht, denn wir leben in einer Generation, in der die Welt zusammengerückt ist. Reisen gehört bei uns fast schon zum alltäglichen Leben, wie der dreimonatliche Friseur-Besuch. Und auch wenn das Reisen in den letzten zehn Jahren in meinem Leben zeitweise die Oberhand übernommen hat und ich mich teils nicht nur nach meinem eigenen Bett, sondern auch nach banalen Dingen wie Wäschewaschen und das Zubereiten eines simplen, saisonalen Gerichts, gesehnt habe, ist das Reisen für mich noch immer nicht selbstverständlich.
An der Notizfunktion meines HP Spectre x360 erkenne ich, was meine Reisen mit mir machen. Ich lese, was mich bewegt hat, welche Gerüche ich inhaliert habe, welche Erlebnisse ich für die Ewigkeit speichern möchte und erinnere mich in diesem Moment ganze genau daran, wie es sich angefühlt hat, kurz vor Sonnenuntergang noch mal die letzten, wärmenden Sonnenstrahlen auf dem Balkon zu genießen. Erinnerungen, nahezu an jedem Ort dieser Welt gesammelt, tippe ich auf diesen Tasten nieder, oft noch, bevor ich überhaupt einen Fuß auf den Boden eines neuen Landes gesetzt habe.
I want to make memories all over the worldMia
Es ist bei mir ein bisschen so wie bei Adele – bin ich emotional „angeschlagen“, sausen meine Finger in einem rasanteren Tempo über die beleuchtete Tastatur und finden auch mitten in der Nacht und zwischen den Wolken genau die richtigen Worte, um meine Gedanken zum Ausdruck zu bringen.
Es gibt Passagiere, die von einem Flug meist nicht viel mitbekommen, denn kaum hat das Flugzeug seine Flughöhe erreicht, sind sie zum gleichmäßigen Brummen der Maschinen auch schon eingeschlafen. So ein Mensch ist Thies. Ich dagegen gehöre aber zu jenen 55% der Fluggäste, deren Emotionen in der Luft wortwörtlich zu Überfliegern werden. Bei einem semi-traurigen Film laufen mir die Augen vor Tränen über und von da oben habe ich oft das Gefühl, die ganze Welt umarmen zu wollen. Komisch, dass mir das fast bei jedem Flug so geht – aber gut für euch, denn genau dann, laufe ich arbeitstechnisch zur Höchstleistung auf.
„I think to myself what a wonderful world“ steht auf einem noch geöffneten Pinterest Browsertab, ich nicke zustimmend und fühle vor allem eines: Dankbarkeit. Dafür, dass ich die Möglichkeit habe, unsere Welt entdecken zu dürfen, Geschichten erzählen zu können und all das für euch – und nicht zuletzt für mich selbst – festzuhalten. Viele dieser dort oben entstandenen Zeilen lest ihr hier. Einige Erinnerungen sind aber auch nur für mich. So wie das Foto, auf dem ich zusammen mit Neon in der Badewanne sitze, kurz bevor die Tür ins Schloss fiel und ich meinem Mama-Dasein für meine Oman-Reise ein leises „Auf Wiedersehen“ zuflüsterte.
Dass intime Momentaufnahmen wie diese auch auf Reisen sicher bei mir sind, ermöglicht nicht nur das Entsperren meines Laptops via Fingerabdruck oder Gesichtserkennung, sondern auch der integrierte „HP Sure View“, ein integrierter Blickschutz der meinen vertraulichen Bildschirminhalt vor neugierigen, seitlichen Blicken schützt.
Seit über zehn Jahren bin ich jetzt selbstständig und oft durfte ich mir in dieser Zeit, während Freunde in einem Angestelltenverhältnis sich über den wohlverdienten Urlaub, über den Mutterschutz oder auch nur über ein langes Wochenende freuten, die beliebten drei Worte „Selbst und ständig!“ anhören. Drei Worte, von denen ich ein Lied singen kann. Aber auch wenn es manchmal unangenehm ist, ist es nötig. Und auch wenn es meist anstrengend ist, will es jede meiner Fasern genau so. Bei Tag und bei Nacht – und vor allem auf Reisen, wenn mir Bekannte mit einem wohl gemeinten „Schönen Urlaub, Mia!“ zuwinken, mache ich mich meist auf den anstrengendsten, aber schönsten Part meiner Arbeit bereit. Wie gut, dann auf Geräte zu setzen, die nicht nur kompakt sind, sondern auch über einen leistungsstarken Akku verfügen und sich an meine so unterschiedlichen Arbeitsbedingungen anpassen.
Der HP Spectre 360x ist nicht nur der kompakteste, sondern auch der hellste Laptop von HP, was mir bei meiner Arbeit so oft zu Gute kommt. Denn wer verkriecht sich schon gerne in dunkle Hotelzimmer, wenn draußen der schönste Sonnenuntergang direkt vor deinem Balkon unter geht oder wie schön ist es bitte, zum Rauschen der Wellen die ersten Mails des Tages zu verfassen?
Mit meiner Arbeit als Reiseblogger, habe ich mir in vielerlei Hinsicht einen Traum erfüllt. Manchmal kann ich selbst nicht glauben, dass das wirklich mein Leben ist. Vor allem dann, wenn ich Hand in Hand mit Thies und Neon im kristallklaren Meer stehe.
Es überrascht mich daher nicht, dass mich immer wieder Leute fragen, wie es uns gelingt, ein solches Leben zu führen – bzw. in dieser Welt als Reiseblogger Fuß zu fassen. Mia
Die kürzeste Antwort, die ich dann ab und zu gebe ist, dass das Bloggen von unterwegs einen enormen Aufwand an Zeit und Mühe erfordert, bevor man überhaupt zum Genießen, geschweige denn zum Geld verdienen, kommt.
Es gibt eine Reihe von Blogartikeln zum Thema „Arbeiten als Reiseblogger“, die den Lesern verklickern, dass sie alles schaffen können, wenn sie nur wollen! Natürlich bin auch ich ein Fan von Motivation – aber die Realität sieht dann doch etwas anders aus.
Da ich seit über zwölf Jahre als Vollzeit-Blogger arbeite, habe ich mir erlaubt eine Liste über die unverblümte Realität zusammenzustellen. Also Achtung, wer weiterhin vom Arbeiten als Reiseblogger träumen will, kann an dieser Stelle mit Lesen aufhören. Wer es allerdings bis zum Ende durchhält, weiß was hinter den Kulissen passiert – darf mir aber nie wieder einen „schönen Urlaub“ wünschen ; )
Leben und Arbeiten als Reiseblogger
- Du wirst härter arbeiten wie jemals zuvor in deinem Leben.
Eine Tatsache, die so gut wie jede Selbstständigkeit mit sich bringt. Das Schöne daran: Es fühlt sich nicht nach Arbeit an, außer es kommt dann noch Jetlag und Zeitdruck dazu ; ) Meine Arbeit besteht natürlich nicht nur aus den Beiträgen, die ihr hier lest, sondern vor allem in der Content-Erstellung und Bearbeitung von Fotos und Videomaterial. Das Schreiben auf anderen Webseiten, die Aufbereitung von Werbematerial, die Kontaktpflege zu anderen Bloggern und Agenturen und die Optimierung der Webseite und das Aufrechterhalten einer Präsenz in sozialen Medien erledigen sich natürlich auch nicht von selbst. Kommt dann noch ein (Wunsch!)Kind in dein Leben, gibt es definitiv nie genug Stunden am Tag! - Verabschiede dich von regelmäßigem Einkommen
Nicht zu wissen, was die (finanzielle) Zukunft bringt, kann ganz schön belastend sein, vor allem wenn man Verantwortung gegenüber anderen Personen und Verbindlichkeiten trägt. Ein großer Teil meiner Arbeit ist das Akquirieren von potenziellen Kunden. Da die Zahl der „Influencer“ durch Instagram maßgeblich gewachsen ist, ist auch in diesem Bereich viel mehr Aufwand nötig.
- Der Blog ist dein Baby!
Kein Blog wird erfolgreich, ohne gute Inhalte in großem Umfang. Zumindest am Anfang ist darum viel Aufwand nötig. Wer so viel Zeit und Mühe investieren muss, wird nur glücklich, wenn die Arbeit mit Herzblut geleistet wird. Auch ich mag nicht alles, was ich als Blogger machen muss und manchmal bin ich eher in der Stimmung mich zu verkriechen, als für Instagram Stories schon wieder in die Kamera zu strahlen – aber insgesamt ist der Job genau das, was ich liebe. Die(se) Welt begeistert mich immer wieder neu und das ist es, was mein Karussell am Laufen hält. Mit meinem gewissen „Workaholismus“ kann nicht jeder umgehen, vor allem Mitmenschen, die sich überhaupt nicht in dieser online Welt bewegen, was immer wieder zu Unverständnis führen kann, da die Arbeit als Blogger nach wie vor gerne noch mit rollenden Augen betrachtet wird. - Du verdienst erst mal: Nichts.
Die allgemeine Regel lautet, dass im ersten Jahr keine monetären Sprünge zu erwarten sind. Die meisten Werbetreibenden, ob Link-Agenturen oder Reiseveranstalter, arbeiten nicht mit einer Website, die jünger als ein Jahr ist. - Geld kommt. Geld geht.
Unternehmer und Freiberufler aller Art können davon ein Lied singen. Unser Leben bewegt sich zwischen Völlerei und Hungersnot ;). Natürlich gibt es auch regelmäßige Einkünfte, aber das sind eher die Ausnahmen. Diese Ungewissheit ist oft beängstigend – bist du bereit für diese emotionale Achterbahnfahrt? - Die Art des Reisens verändert sich.
Als Reiseblogger bist du oft an straffe Tagesabläufe mit einem auf dich / deinen Blog zugeschnittenen Programm gebunden, die dich den ganzen Tag über von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang (und länger) beschäftigen. Hier ein Gespräch mit dem Marketing-Verantwortlichen, dort eine Besichtigung und nachmittags ein Schnorcheltrip. Überall sollte fotografiert oder gefilmt werden – oft bist du ganz allein unterwegs, bist müde, hast tausend Stiche und ’ne Magenverstimmung. Die Reisen in der „Freizeit“ fühlten sich irgendwie anders an ;) In Los Angeles, ist Thies abends durch die Clubs gezogen, während ich dort eigentlich nur wohnte und arbeitete. Im Oman hatte ich ein Spa-Treatment auf meinem Plan, das ich an eine Freundin verschenkte, da ich zu dieser Zeit dringend arbeiten musste. Ich beschwere mich nicht. Ich denke, diese Kompromisse sind sehr fair, aber alle die mich mal auf eine meiner Reisen begleitet haben, sind danach erstaunt, wie straff eine solche Reise sein kann und wie viel Erlebtes in einen Tag passt. Herausfordernd ist das für mich auch nach über zehn Jahren noch, wenn ich abends eigentlich wie ein Baby mit zu vielen Eindrücken im Kopf ins Bett fallen will und meine eigentliche Arbeitszeit am Laptop dann erst beginnt. - Press trips don“™t pay the bills.
Pressereisen können erstaunlich sein. Ich fühle mich privilegiert, mit einigen fantastischen Reiseveranstaltern und Hotels zusammengearbeitet zu haben, die sich entschieden haben, in meine Website zu investieren und mir im Gegenzug ermöglichen die Welt zu entdecken, ein „Floating Breakfast“ im eigenen Pool zu genießen oder abends vor dem „Pillow-Menu“ die Qual der Wahl zu haben auf welche Art von Kissen ich meine Gedanken bette.
In fast allen Fällen verdienen wir Reiseblogger mit solchen Reisen abseits dieser Erlebnisse keinen Cent. Tatsächlich verlieren wir eher Geld, weil wir Zeit investieren und Teilkosten der Reise selbst tragen. Tatsächlich glaube ich, dass es in einigen Jahren Standard ist, professionelle Reiseblogger für die Teilnahme an Pressereisen zu bezahlen. Dies ist jedoch noch nicht der Fall.
- Du bist dein eigener Boss!
Alleine zu arbeiten ist eine Herausforderung für sich. Ein Unternehmen ganz alleine zu führen, ist eine große Herausforderung. Von den kreativen bis zu den geschäftlichen Aspekten hängt alles von dir allein ab, unabhängig von deinen Stärken und Schwächen. Du bist für alles verantwortlich und es liegt Arbeit vor dir, die nie beendet ist. Das ist das zweischneidige Schwert der Selbständigkeit. Es ist wunderbar, keinen Chef mehr zu haben und für die eigenen Interessen arbeiten zu können – aber ab und zu tut es gut, Erfolge und Misserfolge teilen zu können. Ich bin happy in Thies, nicht nur privat, genau so eine Person gefunden zu haben. - You need to be one arrogant motherf*cker!
Auch wenn es manchmal so scheint, als wäre die Reiseblog-Community eine eingeschworene, hilfsbereite Gruppe die sich unterstützt wo sie nur kann, täuschen die Gruppenumarmungen auf Events oft, was ich im Nachhinein schon mehr als ein Mal mit bitterem Beigeschmack feststellen musste. Eigentlich kein Wunder, denn wir konkurrieren auch miteinander. Wir konkurrieren um Plätze auf Pressereisen. Wir konkurrieren um Patenschaften. Wir konkurrieren um die Mittel, die für uns ausgegeben werden. Hier ist ein dickes Fell und Selbstbewusstsein nötig. Nach dem wir zum Beispiel ab und an erfahren, dass sich ein Unternehmen für einen mittelmäßigen Blog mit mehr Instagram Followern entschieden hat, müssen wir mit viel Zuversicht und einem Lächeln erklären, was uns trotzdem zu einer besseren Wahl macht. Manchmal übermütig, aber zugänglich. Manchmal arrogant, aber höflich. Und immer davon überzeugt, dass kein anderer Blog in puncto Qualität an uns heranreicht. ; ) Bescheidenheit tut uns hier keinen Gefallen.
- Do it for the love!
Deine Liebe zum Reisen hat sehr wenig mit der Fähigkeit zu tun, als Reiseblogger erfolgreich zu sein. Klar, coole Reiseerlebnisse führen zu guten potenziellen Inhalten, aber ein überzeugender Blogger zu sein, hängt davon ab, wie du diesen Content verpackst. Die meisten der erfolgreichen Reiseblogger, die ich kenne, wurden Reiseblogger, weil sie das Bloggen liebten und auch das Bloggen über Reisen liebten. Die weniger erfolgreichen Blogger sind die, die auf Reisen Geld verdienen wollten und dachten, Bloggen wäre eine Möglichkeit, das zu tun. Die meisten Menschen fallen irgendwo dazwischen. - Wir sind nichts ohne euch!
Letzten Endes seid ihr, unsere Leser, unser Kapital. Reiseunternehmen und Tourismusverbände arbeiten mit uns zusammen, weil wir ein Publikum ansprechen, das ihnen vertraut. Ihr seid unser wertvollstes Gut. Danke, dass du bis hier hin gelesen hast ; ).