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Abtauchen in die sonnengebadete Natur der Region Utrecht

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Immer wieder freue ich mich, wenn es solo für ein paar Tage ins schöne Holland geht. Diese kleinen Auszeiten, in denen ich wie von selbst früh morgens aus den Federn krieche, um die ersten Sonnenstrahlen des Tages mit der Kamera einzufangen. Die Stille und Unbefangenheit des neuen Tages in mich aufsauge, wenn Nebelschwaden die Natur noch verhüllen und langsam die ersten Vögel zwitschernd den Tag begrüßen. In diesen Momenten finde ich innere Ruhe und Glück.

Die vergangenen Jahre hatten wir zwei bereits das ein oder andere Vergnügen, sei es die friesischen Inseln, Naturparks oder Städtetrips im schönen Holland. Nun hieß es die Region Utrecht etwas besser kennen zu lernen.

Ankommen, einchecken, wohlfühlen – Das Boutique Hotel Flora Batava

Nach ca. 6 Stunden Autofahrt und viel Musik kam ich im Boutique Hotel Flora Batava an. Das 2021 eröffnete Hotel liegt idyllisch am Fluss Vecht und ist für die kommenden zwei Nächte, mit einem äußerst großen und schönen Zimmer, mein Zuhause auf Zeit. Nachdem ich die Umgebung erkundet hatte, natürlich wie es sich für Holland gehört mit dem Fahrrad, erwartete mich am Abend ein 3-Gänge Menü, bevor ich die ersten Eindrücke samt Essen wohlgebettet in meiner ersten Nacht verdauen durfte.

Bos Over Holland – das Naturschutzgebiet direkt vor der Tür

Der erste Blick aus dem Fenster über den Fluss Vecht sog sie sofort auf, meine treue Begleiterin der kommenden Tage. Von früh bis spät, ohne sich auch nur einen einzigen Moment Auszeit zu gönnen, leuchtete sie mir die schönsten Fotomotive der Region Utrecht aus: unsere geliebte Sonne. Mit ihr im Rücken begab ich mich ins Naturschutzgebiet Bos Over Holland, welches nur wenige Meter von meinem Hotel entfernt liegt. Auf 2 Hektar tauchte ich ein in die Frühnebelfelder und fühlte mich wieder einmal angekommen. Angekomen in der Sorglosigkeit der Natur, die ich in diesen frühen Morgenstunden für mich allein hatte.

Sommerhäuser vergangener Zeiten

In der direkten Umgebung des Hotels befinden sich zahlreiche imposante Anwesen. Nach etwas Nachhaken zu deren Historie erfuhr ich, dass eine kleine Elite des alten Amsterdams mit Gewürz- und Menschenhandel viel Geld erlangte und sich in den Sommermonaten auf ihre Landhäuser zurückzog, da es in der dicht bebauten Stadt zu heiß wurde. Von Pferden ließen sich die Herrschaften mit ihren Booten die Kanäle entlang ziehen. Gerne tranken die Junggesellinnen und Junggesellen in sogenannten Teehäusern – an den Straßen der Anwesen gebaute Pavillons – ihren Tee. Hauptsächlich ging es hierbei darum, zu sehen und gesehen zu werden und den eigenen Status zu unterstreichen: Tee war damals teuer und das konnte sich natürlich nicht jeder leisten. Tinder gab”™s ja noch nicht und so machte man in den Schichten der Gleichgesinnten auf sich aufmerksam.

Buitenplaats Doornburgh – Freiraum für Kunst und Wissenschaft

Buitenplaats Doornburg. Einst ein Kloster, das bis 2017 noch von drei verbliebenen Nonnen bewohnt wurde, befindet sich hier heute ein kreativer Freiraum für Kunst und Wissenschaft. Den historischen “Buitenplaats aan de Vecht” gibt es seit dem 17. Jahrhundert. Das moderne Klostergebäude kam in den 1960er Jahren hinzu. In den oberen Stockwerken befinden sich spartanische Wohn- und Arbeitsstätten subventionierter Künstler, die hier an ihren Werken arbeiten. Mir gefiel hier ganz besonders der künstlerische und zeitgenössische Bezug der ausgestellten Exponate zur Historie des Gebäudes. Mein liebstes Bild ist wohl eine Fotografie, ausgeleuchtet im Stil der alten Maler, auf der die abgelichtete Person Plastikmüll als Kopfbedeckung in Anlehnung an den Kleidungsstil der Nonnen trägt. Ein kleines Highlight für mich war die Möglichkeit, aufs Dach des Gebäudes klettern zu dürfen, um mir – und euch – von hier aus einen Blick auf den zentral gelegenen Garten im Zentrum einzufangen.

Loosdrechtse Plassen – Kayaktour durch ehemalige Sumpflandschaften

Die ehemalige Sumpflandschaft ist heute ein beliebtes Naherholungsgebiet mit einigen Yachthäfen. Für einen Ausflug aufs Wasser lieh ich mir ein Kayak und machte mich auf in die eindrucksvolle Seenlandschaft. Vorbei an Ferienhäusern auf sehr schmalen Landstreifen, auf denen im 16. Jahrhundert Torf zum Trocknen gelagert wurde, nachdem das Gebiet durch Entwässerung in ein Niedermoor umgewandelt worden war. Während meines zweistündigen und einsamen Paddelerlebnisses bestaunte ich zahlreiche Postkartenmotive. Für mich eines der Highlights meines Aufenthalts in der Region Utrecht.

Utrecht – Architektur und Streetart

Nach einer Rijnstroom Kajaktour durch die Kanäle der charmanten Studentenstadt Utrechts stattete ich dem Rietveld-Schröder-Haus einen Besuch ab. Das 1924 erbaute und vom niederländischen Architekten Gerrit Rietveld entworfene Gebäude zählt zu den wichtigsten Bauwerken des De Stijl und wurde 2000 in die UNESCO-Liste des Welterbes aufgenommen. Die für damalige Zeiten revolutionäre Bauweise verfügt über eine flexible Raumaufteilung. Die Funktionalität des Hauses wurde mir während meiner Führung anhand der zu verschiebenden Zimmerwände anschaulich demonstriert und kommentiert. Für Architekturinteressierte definitiv ein Must-see!

Nach diesem farbenfrohen Erlebnis zog es mich weiter zu einigen Streetart-Werken, für die ich mich bei meinen Besuchen in Holland immer wieder aufs Neue begeistere. Im Gegensatz zu Museumsbesuchen gleicht das Auffinden der Murals oft einer kleinen Schnitzeljagd. Die Werke sind meist ohne Adressen verzeichnet und so bedarf es etwas an Research, sie ausfindig zu machen.

Um euch die Suche etwas zu vereinfachen, anbei die Standpunkte der abgebildeten Werke.
Der Flötenspieler: Dorbeendreef 29, 3561 KB Utrecht
Mural Kalymnosdreef: Kalymnosdreef 228, 3562 XP Utrecht (Gegenüber der Moschee “Masdjied Anwar E Qoeba”)
Boekenkast Street Art: Mimosastraat 22-2 3551 DJ Utrecht

 

Fort Honswijk und Kastel Duurstede – Beeindruckende Bauwerke vergangener Zeiten

In Holland ist so ziemlich alles von Wasser umgeben und ganz besonders schön ließen sich hier meine beiden letzten Stops in der Abendsonne einfangen. Das Fort Honswijk, ursprünglich Fort Willem II, ist eine Festung der Neuen Holländischen Wasserlinie und in ca. 30 Minuten mit dem Auto vom Stadtzentrum Utrechts aus zu erreichen. Der ursprüngliche Zweck der architektonischen Schönheit lag darin, Feinde an einem Durchzug über die Deiche des Flusses Lek zu hindern. Im September erwarb die Gemeinde Houten für einen obligatorischen Euro die monumentale Festung von der Regierung.

Weitere 30 Minuten Fahrt später erreichte ich die Wasserburg Kastel Duurstede. Diese war bei meiner Ankunft zwar geschlossen, aber eigentlich war mir das sogar ganz recht: Denn so bot sich mir ungestört die Möglichkeit, meinen letzten Drohnenshot meines abermals eindrucksvollen Hollandbesuchs einzufangen.

 

Da hab ich wieder mal ganz schön was in der kürze meines Aufenthalts erleben können. Reich an vielen neuen Eindrücken falle ich in die Federn meines Bettes im Hotel The Anthony in Utrecht. Mein Tipp für eine Übernachtung in der charmanten Studentenstadt.

Ich freue mich bereits jetzt auf meinen nächsten Aufenthalt, dann vielleicht auch mit meiner Familie im Schlepptau.

 

Mehr Information zur Region Utrecht und zu Routen utrechtregion.de

 

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