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Unsere Meere brauchen uns: Vier Fakten, die ich über Nachhaltigkeit gelernt habe

Dieser Beitrag wird von Head & Shoulders unterstützt.

Recycling, die Grünen, der Klimawandel? Was kommt euch in den Kopf, wenn ihr das Wort „Nachhaltigkeit“ hört?

In meinem Freundeskreis ist Nachhaltigkeit jedenfalls ein Thema, das zwar fast alle als „super wichtig“ empfinden – das aber gleichzeitig ziemlich schwer greifbar scheint. Verständlich: Denn zwischen in Südostasien produzierter Wegwerf-Mode, Massentierhaltung, Meeren voller Plastikmüll, schmelzenden Polkappen und einem amerikanischen Präsidenten, der den Klimawandel leugnet, gibt es aktuell unglaublich viele Baustellen, an denen wir zu arbeiten haben, wenn wir unsere Erde und die Lebewesen, die sie bewohnen, nicht zu Grunde richten wollen.

Nachhaltigkeit betrifft uns alle

Dass wir etwas tun können, ist zum Glück vielen von uns mittlerweile klar, nur am wie scheint es zu hängen. Genau mit dieser Frage beschäftigen sich Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Forschung seit zehn Jahren beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis, kurz #DNP10, wo die klügsten und engagiertesten Köpfe dieses Bereichs jährlich zusammenkommen, um sich auszutauschen. Ein guter Anlass auch für mich, um mich ein bisschen tiefer mit den Themen Recycling und Verschmutzung der Meere durch Plastik zu beschäftigen – nicht nur aus persönlichem Interesse, sondern auch weil wir bei uberding in nächster Zeit tiefer in dieses Thema mit und für euch einsteigen wollen. Der Natur, der Ozeane und letztendlich natürlich uns allen zuliebe (mehr dazu bald!).

Head & Shoulders hat mich eingeladen und zwei Tage konnte ich mir in Düsseldorf Vorträge anhören, an Diskussionen teilnehmen und unglaublich spannende Projekte kennenlernen. Hier sind vier Fakten, die ich mitgenommen habe – und mit euch teilen will:

1. Plastikmüll landet anders in den Meeren, als ihr vielleicht denkt

Klar: Was Recycling angeht, sind die Deutschen eigentlich ganz vorne dabei. Ausruhen dürfen wir uns trotzdem nicht. Denn auch in Deutschland wird tatsächlich nur rund 37 Prozent des Kunststoffs recycelt. Da gibt es also auf jeden Fall noch Luft nach oben, oder? Und: Ganze 20.000 Tonnen unseres Plastikmülls treiben aktuell in den Meeren dieser Welt. Denn anders als viele annehmen, sind nicht etwa nur Strandurlauber die Ursache für den Plastikmüll, der in den Meeren treibt: Der Großteil (nämlich 80 Prozent) gelangt vielmehr über Flüsse aus großen Städten in die Ozeane – um genau zu sein unglaubliche acht Millionen (!) Tonnen im Jahr.

2. Wir sehen nur die Spitze des (Plastik-)Eisbergs

Strände voller Plastikflaschen und kunterbunte Vogelnester aus Plastikteilchen: Die Verschmutzung an den Stränden ist allgegenwärtig, doch zeigt nur einen klitzekleinen Anteil des Problems. Denn 70 Prozent des Plastikmülls treibt tatsächlich auf offener See – nur ein kleiner Teil wird uns tatsächlich vor die Füße gespült.

„Wir müssen anfangen, Plastik nicht länger als Müll zu sehen – sondern als Wertstoff“

3. Die erste recycelbare Shampoo-Flasche mit Strandplastik: Die Wirtschaft zieht nach

Neben dem klassischen Recyling-System, das es in Deutschland ja bereits seit den Achzigern gibt und das wir wohl alle kennen, haben sich in den letzten Jahren immer mehr spannende Projekte und Initiativen entwickelt, die die Zukunft grüner machen wollen. „Es geht darum, unsere Definition von Plastik zu verändern“, erklärt mir dazu zum Beispiel die Leiterin der Wissenschaftskommunikation Dr. Katharina Marquardt von P&G (Procter & Gamble, Konsumgüterunternehmen, zu dem unter anderem die Shampoo-Marke Head & Shoulders gehört) im Interview nach einem ihrer Vorträge. „Wir müssen anfangen, Plastik nicht mehr als Müll, sondern als Wertstoff zu sehen, der wiederverwendet werden kann“.

https://www.youtube.com/watch?v=b-gql2tthSY

Wie das gehen kann zeigt ein ziemlich spannendes Pilotprojekt, das Head & Shoulders im Rahmen des DNP gestartet hat: Eine Shampoo-Flasche, die zu 20 Prozent aus Strandplastik besteht – also aus Plastik, das in den Meeren gelandet ist und an unseren Stränden angespült wurde. Eigentlich genial, denn damit werden mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Die Meere werden von Plastikmüll befreit und gleichzeitig wird dieses Plastik wiederverwendet (und kann danach natürlich auch abermals recycelt werden) und landet so hoffentlich nie wieder in den Ozeanen. Umgesetzt wurde das Projekt in Zusammenarbeit mit hunderten ehrenamtlichen Helfern sowie den super spannenden Recycling-Unternehmen TerraCycle und SUEZ.

Und so funktioniert das Ganze:

4. Die Verantwortung liegt bei uns allen: Das könnt ihr tun

Beim #DNP10 wird klar: Ein Problem in diesem Ausmaß kann nur gelöst werden, indem viele verschiedene Bereiche zusammenarbeiten und Verantwortung übernehmen. Politik, Wirtschaft – aber auch jeder einzelne von uns als Teil der Gesellschaft und als Verbraucher. Drei wichtige Basics, die man sich dabei merken kann, sind:

1) Reduce
2) Reuse
3) Recycle

– also den Plastikkonsum generell zu reduzieren, Plastik wiederzuverwerten und im letzten Schritt zumindest zu recyceln.

In vielen deutschen Städten gibt es zum Beispiel immer mehr plastikfreie Supermärkte, in denen man mit eigenen Behältern gewappnet einkaufen kann und so Plastik von vornherein vermeiden kann, außerdem können wir darauf achten, Brands und Projekte zu unterstützen, die selbst Plastik wieder verwerten oder reduzieren. Und auch wenn das jetzt vielleicht sehr schwäbisch von mir klingt: Mülltrennung und Recycling sind auch heute noch wichtig – und zumindest das sollte für uns alle machbar sein, oder?

Unsere lebendigen Meere zählen auf uns!

Dr. Katharina Marquardt, Leiterin der Wissenschaftskommunikation von P&G, im Interview

Was erhoffen Sie sich von der neuen Flasche mit Strandplastik?

Wir hoffen zunächst, dass die Menschen dieser Flasche eine Chance geben, trotz der vielleicht erstmal gewöhnungsbedürftigen grauen Oberfläche. Dass es eine Wertschätzung dafür gibt, wie so ein Produkt entstanden ist. Im nächsten Schritt hoffen wir natürlich damit einen positiven Denkanstoß zu geben. Daran zu erinnern: Erstens sollte Plastik nie einfach achtlos weggeworfen werden – sondern gehört hierzulande in den gelben Sack – und kann zweitens sogar nochmals verwendet werden, um neue, tolle Produkte zu schaffen.

Was sind Ihre nächsten Ziele?

Die Flasche mit 20 Prozent Strandplastik von Head & Shoulders ist nur der Anfang, denn Nachhaltigkeit ist ein fester Bestandteil unserer Firmenstrategie bei P&G. Bis Ende 2018 werden wir unser europäisches Haarpflegesortiment so umstellen, dass 90 Prozent unserer Shampooflaschen aus bis zu 25 Prozent unserer Verpackungen aus recyceltem Kunststoff aus haushaltsnaher Sammlung bestehen werden. Das ist ein ziemlich ehrgeiziges Ziel: Immerhin sprechen wir hier von rund 500 Millionen Flaschen. In zehn Jahren will ich sagen können, dass wir weltweit für verantwortungsbewussten Konsum stehen – und den Menschen die Möglichkeit geben konnten, nachhaltiger zu konsumieren, als sie das heute tun.

Wo sehen Sie aktuell die größten Herausforderungen in Sachen Nachhaltigkeit?

Wir brauchen mehr Innovation, vor allem in der Recyclingindustrie! Das ist nämlich vor gut zehn Jahren stehen geblieben. In den letzten Jahren wurde vermittelt, wir hätten bereits sehr hohe Recyclingquoten und auf diesem Gebiet alles erreicht. Dabei wird in diese Zahlen bis heute Plastik mit eingerechnet, das großen Verbrennungsanlagen gelandet ist und dort unter Energierückgewinnung verbrannt wurde. Wenn wir in Europa bei der Kreislaufwirtschaft weiterkommen wollen, dürfen wir nicht stehen bleiben. Die gute Nachricht ist: Wir haben alle Voraussetzungen dazu. Gute Universitäten, eine starke Industrie, kluge, junge Köpfe. Die Wirtschaft steht jetzt in der Verantwortung, nicht nur die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten zu steigern, sondern auch neue Ideen und Technologien zu pilotieren, um sie irgendwann massentauglich zu machen – so wie das aktuell mit der Shampoo-Flasche mit Strandplastik passiert.

Welche Entwicklungen in Sachen Nachhaltigkeit beobachten Sie mit Spannung?

Ich finde Projekte besonders spannend, die sich um die Nutzung des bislang Ungenutzten kümmern. Dahinter steckt der Gedanke: Es gibt keinen Abfall, es gibt nur Stoffe. Es gibt da zum Beispiel ein kleines Projekt, das Gras, das auf Brachland wächst, zu Papier verarbeitet. Das Gras muss sowieso gemäht werden, um die Fläche wieder zu nutzen – warum sollte man es also nicht nutzen? Das finde ich großartig. Ein größeres Projekt, auf das wir bei P&G stolz sind, ist eine neue Anlage in den USA nahe Albany, in der aus Bioabfall so viel Energie erzeugt wird, dass damit das komplette Werk, in dem unter anderem Küchenpapier produziert wird, „befeuert“ werden kann.

Vielen Dank an Dr. Katharina Marquardt für dieses Interview. Wir sind froh, dass es immer mehr Menschen gibt, die sich mit diesem wichtigen Thema beschäftigen und ihr Wissen weitertragen. Denn wir sind uns bewusst, dass an aller erster Stelle die Bildung von uns Menschen stehen muss und wir hoffen mit unseren Artikeln einen Teil dazu beizutragen!


Übrigens: Seit Mitte Dezember findet ihr die graue Strandplastik-Flasche von Head & Shoulders in der Variante classic clean als Sonderedition in REWE Märkten. Das soll aber erst der Anfang sein: Bis Ende 2018 will der Shampoo-Hersteller mehr als eine halbe Milliarde Flaschen mit bis zu 25% recyceltem Kunststoff aus haushaltsnaher Sammlung herstellen – wir sind gespannt! Mehr über das Projekt könnt ihr hier nachlesen.

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Cathi

Cathi geht mit offenem Herzen und offenen Augen durch die Welt. Sie liebt es dabei seit jeher die Geschichten, die ihr begegnen, mit anderen zu teilen - sei es durch Worte, Fotografie oder Film. Im Schwarzwald geboren, fühlt sie sich eher in der Welt zuhause und hat einen großen Teil ihres Herzens in San Francisco gelassen. Dort hat sie nämlich gleich mehrere Dinge vorgefunden, die sie liebt: Salzwasser & Sonne, Freigeister & Kreative, Indie-Musik & gute Schokolade.