Tourismus. Ein großes Wort – oft gehört, gelesen, vermarktet. Mal mit kribbelnder Vorfreude, mal mit einem ablehnenden, leicht angenervten Gesichtsausdruck. Doch was bedeutet Tourismus eigentlich wirklich? Für mich und mein Leben? Für dich und deins?
Die aktuelle Kampagne „DU. bist Tourismus“ vom Land Baden-Württemberg liefert dazu Denkanstöße. Mit verschiedenen Gesprächen und Aktionen sollen stumpfe Wahrnehmungen gelockert werden. Damit wir auch in einer Meckerkultur, in der ja oft alles ganz schrecklich aufgefasst wird, wieder die positiven Seiten des Tourismus in unserem Bundesland erkennen, wertschätzen und genießen.
Der Tourismus in Baden-Württemberg bringt vor allem Arbeitsplätze in den verschiedensten Bereichen. Was aber auch oft vergessen wird, ist, dass Tourismus auch Diversität bringt.
Mia über den Tourismus in Stuttgart
Es sind die kurzen Gespräche mit dem Fremden an der Ampel vor dem Hostel. Er fragt in gebrochenem Englisch, ob ich wüsste, wo es zur „Zacke“ geht. Als Stuttgarterin weiß ich natürlich, dass der junge Mann die alte Zahnradbahn sucht, die seit 1884 Touristen wie Einheimische den Hügel hinauf und hinunter befördert. Mit einem stolzen Grinsen zeige ich in die entsprechende Himmelsrichtung, wünsche viel Spaß und rufe ihm noch den Namen eines Restaurants zu, welches er im Stuttgarter Süden unbedingt probieren sollte.
Tourismus ist für mich ganz persönlich also irgendwie auch Ausdruck von Lebensqualität, Individualität und Stolz. Für viele meiner Bekannten aus Gastronomie, Hotellerie und anderen tourismusnahen Dienstleistungen ist er dagegen eine Existenzgrundlage, die es zu fördern gilt.
DU. bist Tourismus – und dieser Kuchen auch
„Hätt‘ ich dich heut‘ erwartet, hätt‘ ich Kuchen da.“ Ein einfacher Satz, der in Deutschland durch die Sesamstraße bekannt wurde und in dem so viel steckt. Für Gäste legen wir uns ins Zeug: Wir backen Kuchen, wir räumen auf, wir wollen uns von der besten Seite zeigen.
Tourismus sorgt also auch dafür, dass wir kulinarische Schmankerl wie Omas Schwarzwälder Kirschtorte mal wieder auf den Tisch zaubern. Dass ein weiteres Projekt für mehr Nachhaltigkeit in der Stadt Realität wird. Und ganz nebenbei sorgt der Tourismus auch dafür, dass für Thies und mich der spontane Fernsehturm-Besuch zum Sonnenuntergang möglich ist. Lange Öffnungszeiten bei „Tourismus-Hotspots“ und die große Auswahl Fellbacher Weine. Die kleine Auszeit im neu eröffneten Hotel im Schwarzwald. Tourismus ist überall und beinahe selbstverständlich ein Teil unseres Alltags: Der Tourismus und die Vorzüge, die wir durch ihn auch in der eigenen Heimat in Baden-Württemberg genießen.
Baden-Württemberg hat als zweitbeliebtestes Reiseziel in der Bundesrepublik viel zu bieten – wie zu sehen in unseren Stuttgart-Highlights mit der fotogenen Bücherei, der idyllisch gelegenen Grabkapelle oder dem ältesten Fernsehturm Europas. Aber auch mit dem endlos erscheinenden „schwäbischen Meer“ und dem oft so mystisch schönen Schwarzwald lockt unser Bundesland Besucher aus ganz Deutschland und darüber hinaus in unser „Ländle“.
Und auch wenn wir den Tourismus gerade zu Zeiten des Stuttgarter Frühlingsfests/Wasens eher als nervig empfinden, hat er doch überwiegend positive Effekte auf unseren Alltag.
If I Knew You Were Comin‘ I’d’ve Baked a Cake
Lied von Eileen Barton
So profitieren wir von einer guten Infrastruktur, von langen Öffnungszeiten und von Natur- und Freizeitangeboten, die auch uns zu Gute kommen. Gerade in den letzten zwei Jahren, die doch mit viel „Zuhause-bleiben“ gefüllt waren, haben wir diese noch mehr zu schätzen gelernt.
Nicht zuletzt deshalb konnten wir auf Instagram, Blogs und den Destinations-Webseiten der Region die schönsten Wasserfälle, Wanderungen und Sehenswürdigkeiten im Freien ausfindig machen. Wir konnten unser Bundesland, unsere Heimat, noch besser kennenlernen und waren froh, dass es so viel zu entdecken und unternehmen gibt. Und eben auch über die gut aufbereiteten Quellen zu diesen Infos. Hier findet ihr übrigens drei der Tipps, die wir besucht haben!
Ideen für deinen „Heimatbesuch“ in Baden-Württemberg
Hotel: Fritz Lauterbad. Mit der Vision „Urban Soul meets Black Forest“ eignet sich das moderne Smart Luxury Hotel im Schwarzwald nicht nur für Me-Time mit viel Ruhe, Sauna, Dampfbad und schnellem WiFi. Auch ein spontaner Familien-Trip mit Extra-Schlafzimmer, Infinity-Pool und kleiner Piste direkt vor dem Hotel bietet sich hier perfekt an (hier geht’s zur Website des Hotels).
Ausblick, Weinberge und Geschichte: Die Grabkapelle auf dem Württemberg. Dieser Hotspot liegt im Stuttgarter Stadtteil Rotenberg und beherbergt ein Mausoleum auf dem Gipfel des gleichnamigen Rotenbergs. Hier genießen wir immer wieder gerne den Ausblick auf Stuttgart. Außerdem kann man hier oben im Winter wunderbar rodeln und der angrenzende Wald lädt ganzjährig zum Spazieren und Entdecken ein.
Lesen, Stöbern, Fotografieren: Stadtbibliothek Stuttgart. Die neue Bücherei hat sich als architektonisches Highlight innerhalb kürzester Zeit als „der“ Place-to-shoot für Instagrammer und Co. entwickelt. Zurecht: Die offen gehaltenen Räume sind immer wieder spannend, die Auswahl an Büchern (in vielen verschiedenen Sprachen) ist sagenhaft und es gibt eine große Abteilung für Kinder. Steht daher auch noch auf meiner Liste für den nächsten, regnerischen Mama-Sohn-Tag.
Ausflüge wie diese sorgen bei uns für ein intensiveres Natur- und Kulturbewusstsein. Also, in diesem Sinne ein Cheers auf die kulturelle Vielfalt von Land und Leuten! Ach so: Und auf all die leckeren Schmankerl, die oft zu aufwändig zum selber kochen sind und in deren Genuss wir dadurch kommen. Ein Cheers auf den Tourismus!